"Rauchen gefährdet die Gesundheit", steht auf den immer teureren Schächtelchen. "Motorsport ist gefährlich", steht auf den noch viel teureren Eintrittskarten. "Testzeiten sind mit Vorsicht zu genießen", sollte auf allen kostenlosen Testergebnislisten stehen. Nicht umsonst schreiben wir unter unsere Testergebnisse automatisch den schönen Satz: "Bei Testfahrten gibt es keine offizielle Zeitenmessung. Die angegebenen Zeiten werden direkt von den Teams gemessen und können voneinander abweichen."

Das Ergebnis sind dann verschiedene Bestzeiten und schlimmstenfalls verschiedene Bestzeithalter. Im Falle des ersten Testtages in Monza, kämen für diese Rolle des Spitzenreiters Robert Kubica sowie Giancarlo Fisichella in Frage. Dass die Franzosen von Renault ihren Fahrer in ihrer Zeitenmessung ganz vorne sehen, mag nicht zu verwundern, dass BMW Sauber-Tester Kubica in den BMW-Zeiten ebenfalls viel weiter hinten anzutreffen ist, als in so manch anderem Ergebnis, lässt jedoch darauf schließen, das durchaus etwas an dieser Interpretation dran sein dürfte. Da wir nicht alle knapp 900 heute absolvierten Runden Jean-Todt-like mit der Hand mitgestoppt haben, schließen auch wir uns dieser Variante an.

Viel wichtiger ist ohnehin auf dem Platz - nein, auf der Teststrecke. Denn was absolute Fabelrundenrekorde wert sein können, bewies Michael Schumachers Barcelona-Rekord anderthalb Wochen danach in Silverstone: Dort war Fernando Alonso klar der schnellste Mann und Schumacher klagte: "Wir waren nicht schnell genug."

Was also haben die Teams am Auftakttag in Monza so getrieben? Der mögliche Bestzeithalter Giancarlo Fisichella konzentrierte sich auf Arbeiten an seinem RS26 V8-Motor. Sein Testteamkollege Heikki Kovalainen war derweil mit Reifentests für den US Grand Prix beschäftigt.

Auch bei Honda arbeiteten Anthony Davidson und James Rossiter an den Michelin-Pneus für Indianapolis. Eine Arbeit die sie mit den beiden BMW Sauber-Männern gemein hatten. Kubica arbeitete auf drei Long Runs an der Balance des Autos. Nick Heidfeld war mit Reifen-, Setup- und Bremstests beschäftigt. Zudem testete er neue Front- und Heckflügel.

Für Toyota griffen Olivier Panis und Ricardo Zonta ins Lenkrad. Während der Franzose einen Shakedown mit einem neuen TF106B durchführte, setzte Zonta die Testarbeiten in einem der bisherigen Autos fort. Am Ende war der Brasilianer zusammen mit Kubica, Davidson und Wurz für die vier Defekte des Tages verantwortlich. Apropos Wurz: Der Williams-Edeltester drehte nur 32 Runden und konzentrierte sich dabei auf Arbeiten am Getriebe und der Aerodynamik. Am Nachmittag standen außerdem Aufhängungstests auf dem Programm.

Damit kann man doch wesentlich mehr anfangen, als mit kryptischen Zeiten, die auch noch je nach dem Papier, auf dem sie gedruckt wurden, variieren... Aber warum sollten Testergebnisse auch einfacher oder gar schneller festzustellen sein als GP-Startaufstellungen?