Früher war alles besser. Das Behaupten viele Menschen immer wieder, doch bei Haas könnte das tatsächlich der Fall sein. Den Chaos-Freitag in Las Vegas schloss Kevin Magnussen mit dem neuen Update am VF-23 auf Platz 13 ab. Vor ihm? Teamkollege Nico Hülkenberg mit der alten Spezifikation des Autos. Ist das nur Ergebnis eines nicht repräsentativen freitags oder ist der neue Haas tatsächlich langsamer als sein Vorgänger?

Hülkenberg mit alter Spezifikation zufrieden

Schon vor dem Wochenende kündigte Haas-Teamchef Günther Steiner den Spezifikations-Split des Teams an. Grund: Das jeweilige Gefühl der Fahrer im Boliden. Nico Hülkenberg fühlte sich in der alten Version schlicht deutlich wohler. Im zweiten freien Training konnte er in jener Spezifikation insgesamt 33 Runden absolvieren und beendet das XXL-Training auf Rang sieben.

Ihn und Kevin Magnussen trennten über vier Zehntelsekunden, das Gefühl im Auto gefiel dem Deutschen prompt besser. "Wir haben die Pace immer weiter aufgebaut, aber wir experimentieren da natürlich immer noch. Wir werden sehen, was wir noch mit dem Setup machen können, aber es hat sich heute nicht schlecht angefühlt, zumindest über eine Runde", so Hülkenberg.

Insbesondere in Kurven nach langen Geraden gewann der Deutsche im Vergleich auf die Konkurrenz. Möglicherweise ein Nebeneffekt der alten Spezifikation, die auch als Reifenfresser bekannt war. Bei den kalten Temperaturen und langen Geraden in Las Vegas könnte sich das jedoch als Vorteil herausstellen, denn so bleiben die Reifen auch nach den Geradeausstücken im passenden Fenster.

Kevin Magnussen hingegen freut sich mehr über die gesammelten Daten, als über das Gefühl im Auto. "Wie immer müssen wir natürlich mehr Speed finden, aber wir haben nach all dem Warten zumindest ein paar Runden hinbekommen und so ein paar Daten, die wir uns für morgen anschauen können. Es gab nicht viele Abweichungen vom Simulator hin zur Strecke, es gibt wenig Grip, aber es macht auch viel Spaß", sagte der Däne.

Teamchef Günther Steiner zeigte sich trotz später Startzeit ebenfalls zufrieden. "Es war kein perfekter Start, aber ich denke, die Entscheidung zu warten und so noch ein paar Runden zu fahren, war richtig. Wir müssen morgen weiterarbeiten und sicherstellen, dass wir die Autos in ein gutes Fenster bekommen."

Eine finale Antwort auf die Frage der schnelleren Spezifikation wird es erst im Qualifying am Samstag und am Sonntag, dann im Renn-Trimm geben.

Hülkenberg: FP2-Start neuer Rekord

Ein gewöhnliches Training war es für die beiden Haas-Piloten nicht, denn der Start verzögerte sich um 2,5 Stunden im Vergleich zur geplanten Zeit. Damit rollten die Autos um 02:30 Uhr Ortszeit wieder auf die Strecke, und um 04:00 Uhr wieder in die Boxen. "Die Startzeit von FP2 wird ein Rekord, der für eine lange Zeit stehen wird. Ich denke nicht, dass das so einfach geschlagen wird", glaubt Hülkenberg.