Kurz vor Ende der Formel-1-Saison 2023 steht den Teams und Piloten in Las Vegas eine ganz neue Herausforderung bevor. Das dritte Rennen der aktuellen Saison in den USA wird jedoch auch bezüglich der Temperaturen eine ganz neue Herausforderung für die Piloten. Die bevorstehende Kälte kommt Williams und Alex Albon entgegen, genauso wie die langen Geraden des Stadtkurses. Die sollen laut Albon auch für ein Überhol-Spektakel sorgen.

Las Vegas: Viele Überholmöglichkeiten und simples Layout

Der 6.201 Kilometer lange Las Vegas Strip Circuit bietet mehrere lange Geraden. Darunter mit einem 1,9 Kilometer langen Geradeausstück, die lange Gerade, die der derzeitige Formel-1-Kalender zu bieten hat. Dass das allerdings nicht ausreicht, um viele Überholmanöver hervorzurufen, zeigen der Mexiko Grand Prix, als auch Monza.

Kämpfe um Positionen auf der Strecke sollen in Las Vegas keine Seltenheit sein, Foto: Formula 1
Kämpfe um Positionen auf der Strecke sollen in Las Vegas keine Seltenheit sein, Foto: Formula 1

Williams-Pilot Alex Albon ist dennoch zuversichtlich, dass die Fans in Las Vegas allerhand Überholmanöver zu sehen bekommen werden. "Das Modell der Strecke wurde von uns bis jetzt noch nicht gescannt, da sie keinen Zugriff auf die Strecke hatten. Stand jetzt sieht es vom Layout nach einer sehr simplen Strecke aus", so Albon.

"Was das Racing angeht, wird es interessant, denn es wird viele Überholmanöver geben. Es gibt einige Überholmöglichkeiten. Die Geraden sind unfassbar lang. Also mal sehen", so der Williams-Pilot. Eine Mexiko-Esque Stelle soll es jedoch auch in Vegas geben.

"In Mexiko sollte es auch mehr Überholmanöver geben, als es in Realität der Fall ist. Aber so wie Sektor drei designt ist, ist es einfach nicht gut für das Racing. Es gibt ein Beispiel dafür in Vegas, wo es eigentlich eine Überholmöglichkeit geben sollte, aber die Kurven davor einfach nicht erlauben, nah dranzubleiben", erklärt Albon.

Gemeint sind damit insbesondere langsame Kurven, die mit den neuen, schwereren und dadurch trägeren Boliden der Ground-Effect-Ära schwieriger zu meistern sind. "Alle denken, dass die High-Speed-Kurven problematisch seien, was das Hinterherfahren angeht, aber das Problem sind die langsamen Kurven. Weil die Front so schwierig zu managen ist, besonders weil die Autos so schwer sind."

Für das Rennen in Las Vegas relativiert der Williams-Pilot jedoch: "Aber in Vegas ist es in der letzten Kurve vor der Geraden und Kurve eins nicht so schwer dranzubleiben, also sollte es viele Überholmanöver geben."

Albon hofft in Vegas auf kalte Temperaturen

Die langen Geraden dürften dem Williams FW45 ebenfalls entgegenkommen. Der Bolide aus Grove zeigte sich über die letzten beiden Saisons hinweg als effizient auf den Geraden. Doch noch ein weiterer Faktor macht Albon Hoffnung: die Temperatur.

"In Vegas sollte es hoffentlich passen. Es ist eine Strecke, die uns vom Layout her liegen sollte, aber auch von den Temperaturen. Das Qualifying wird für jeden ein großer Faktor. Man muss die Reifen in ihr Fenster bekommen. Das wird wirklich nicht einfach. Aber das liegt uns deutlich mehr", so der Brite.

In den vergangenen Rennen schrumpfte der Vorsprung von Williams auf AlphaTauri gewaltig. Das Team aus Faenza machte mit dem eigenen Boliden deutliche Fortschritte, während Williams oft mit zu hohen Temperaturen kämpfen musste.

"Es ist ziemlich offensichtlich, dass wir Probleme bekommen, wenn die Temperaturen höher werden. Weil wir dazu neigen mehr Energie in die Hinterreifen zu stecken als die meisten Teams. Wenn die Strecke kühl genug ist, sind wir tendenziell schneller."

Damit könnte Vegas zur Hoffnung für Williams im Kampf um Platz sieben in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft werden. Derzeit trennen die Teams nur noch sieben Punkte. Alex Albon wird nach dem Rennen im kalten Vegas auf einen größeren Puffer hoffen.