Die Formel-1-Piloten hatten beim Großen Preis von Katar einen zusätzlichen Gegner: die enorme Hitze. Während sich Logan Sargeants Rivalen bis zur Ziellinie durchkämpften, musste sich der Rookie den Temperaturen geschlagen geben und das Rennen vorzeitig aufgeben. Wegen gesundheitlicher Bedenken musste der US-Amerikaner nach sogar dem Medical Center einen Besuch abstatten.

Sargeant bricht Rennen ab: Übelkeit am Steuer

"Mir geht es gar nicht gut", funkte Sargeant an seinen Ingenieur. Der Williams-Pilot hatte zu diesem Zeitpunkt schon 35 Runden hinter sich gebracht. Um Schlimmeres zu vermeiden, rief Teamchef James Vowles den US-Amerikaner dazu auf, an die Box zu kommen und das Rennen vorzeitig zu beenden: "Komm rein. Wir machen Feierabend und kümmern uns um dich."

Doch Sargeant wollte nicht aufgeben und bestand darauf weiterzufahren: "Ich verspreche, ich schaffe das. Du hast mein Wort." Ein Versprechen, das er nicht halten konnte. Doch davon wollte Vowles nichts wissen: Die Gesundheit Sargeants stand im Vordergrund. So überließ er seinem Schützling die Wahl, das Rennen abzubrechen oder nicht.

Und wenige Runden später kam der entscheidende Funkspruch. Erneut meldete der US-Amerikaner sein Unwohlsein an das Williams-Team. "Hörst du auf, Kumpel? Du bist derjenige, der die Entscheidung trifft. Es ist keine Schande aufzuhören, wenn du dich unwohl fühlst", sagte Sargeants Ingenieur verständnisvoll. Der Williams-Pilot antwortete sofort: "Ja, ich muss aufhören."

Der US-Amerikaner verlangsamte anschließend auf der Strecke, hatte aber sichtlich Probleme, den Williams FW45 zurück an die Box zu pilotieren. Dort angekommen, musste Sargeant sogar von seinen Mechanikern aus dem Auto gehievt werden. Später gab Vowles bekannt, dass der US-Amerikaner im Auto das Gefühl hatte, erbrechen zu müssen. Mit der Unterstützung seines Teams wurde er dann ins Medical Center gebracht. Der Williams-Pilot litt während des Rennens unter starker Dehydrierung.

Zudem teilte das Team aus Grove mit, dass man bei Sargeant noch am Anfang der Woche grippeähnliche Symptome festgestellt hatte. Das medizinische Personal vermutet, dass der US-Amerikaner hiervon geschwächt war. Inzwischen konnte der Rookie das Medical Center verlassen und zum Team zurückkehren.

Kein Wasser im Cockpit: War das Sargeants Fehler?

Sargeant könnte jedoch ein ausschlaggebender Fehler unterlaufen sein. Noch vor dem Singapur GP - eine physisch ähnlich anspruchsvolle Strecke - teilte der Williams-Pilot den Medien mit, dass er während dem Rennen kein Wasser trinkt. Er würde es vorziehen, vor dem Rennen ausreichend zu trinken.

Doch das scheint Sargeant in Katar zum Verhängnis geworden zu sein. Während dem Rennen lagen die Außentemperaturen bei 31 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit betrug sogar 75 Prozent. Und mit dem Kampf gegen die Hitze war der Williams-Pilot nicht allein: Neben einigen anderen Piloten suchte auch sein Teamkollege Alexander Albon das Medical Center nach der Zieldurchfahrt auf.