Ferrari bestimmt am Formel-1-Wochenende in Singapur weiter das Geschehen. Im 2. Freien Training sicherte Carlos Sainz den Italienern auch die zweite Bestzeit des Freitags. Der Spanier verdrängte hauchdünn Teamkollege Charles Leclerc von der Spitze, welcher im FP1 seinerseits den Ton angegeben hatte. Die Konkurrenz hatte gegen die Roten im Training unter Flutlicht keine Chance. Erster Verfolger war Mercedes-Pilot George Russell auf Platz drei. Weltmeister Max Verstappen kam mit großem Rückstand nicht über Rang acht hinaus. Nico Hülkenberg wurde Elfter. (Formel 1 live aus Singapur: News von heute im Ticker)

Das Ergebnis: Die Ferrari-Piloten absolvierten jeweils nur einen Qualifying-Run auf dem weichen C5-Reifen, doch dies reichte um den Verfolgern wie schon im ersten Training klar die Grenzen aufzuzeigen. Sainz umrundete den für 2023 modifizierten Marina Bay Street Circuit in 1:32.120 Minuten. Leclerc war auf dem 4,940 Kilometer langen Kurs nur 0,018 Sekunden langsamer. Russell nahm auf dem Soft-Reifen mehrfach Anlauf und sortierte sich über zwei Zehntelsekunden hinter dem Führungsduo ein.

Mit sieben Teams in den Top-10 zeichnete sich im zweiten Training abermals ein interessantes Kräfteverhältnis ab. Die ersten Zehn lagen dabei innerhalb von einer Sekunde, mit Weltmeister Red Bull diesmal am hinteren Ende anstatt an der Spitze. Auf Russell folgten Alonso, Hamilton und Norris, bis auf Platz sieben mit Perez der erste Fahrer des Weltmeisterteams auftauchte. Der Mexikaner war knapp schneller als Verstappen. Der Weltmeister büßte als Achter über sieben Zehntelsekunden auf die Bestzeit ein. .

Magnussen und Bottas komplettierten auf den Plätzen neun und zehn die erste Hälfte des Klassements. Hülkenberg sortierte sich als Elfter vor einem stark aufgelegten Liam Lawson ein. Der Neuseeländer geht für AlphaTauri in sein drittes Wochenende als Ersatz für Daniel Ricciardo und fand sich auf dem ihm unbekannten Kurs von Singapur mit Platz zwölf hervorragend zurecht. Yuki Tsunoda verlor als 16. rund zwei Zehntelsekunden auf den Rookie.

Die rote Laterne ging an Williams-Pilot Logan Sargeant, der seinen Run auf dem Soft-Reifen mit einem Fahrfehler in der letzten Kurve ruinierte. Der US-Amerikaner war über zwei Sekunden langsamer als Sainz, wurde auf dem Zeitenmonitor aber immer noch vor seinem Teamkollegen geführt. Alex Albon musste seinen Williams schon nach zehn Minuten mit einem Defekt an der Power Unit abstellen.

Power Unit legt Albon lahm

Die Zwischenfälle: Albon meldete zunächst im Funk ein Problem mit der Leistungsabgabe seines Autos. Die Williams-Crew holte ihn daraufhin umgehend an die Box, um den Boliden zu untersuchen. Keine zehn Minuten später war klar, dass sich der Defekt nicht in der Restzeit beheben ließ und Albon stieg aus. Für den Thailänder war der Freitag damit vorzeitig beendet.

Der Rest des Feldes kam ohne derartige technische Gebrechen durch die 60-minütige Sitzung. Die dichten Streckenbegrenzungen sorgten wie üblich für die eine oder andere heikle Szene. Stroll touchierte in Kurve 13 am Ausgang leicht die Mauer, kam aber ohne Beschädigung davon. Verstappen hatte an dieser Stelle ebenfalls Schwierigkeiten mit der Traktion und kam der Mauer näher als ihm lieb war.

Das Wetter: Mit dem Start um 21:00 Uhr Ortszeit stellte das 2. Freie Training wie in Singapur üblich die wichtigste Session mit Blick auf das Rennwochenende dar, da für Qualifying und Rennen repräsentative Bedingungen herrschten. Unter Flutlicht betrug die Außentemperatur am Abend immer noch 30 Grad Celsius, welche in Kombination mit einer Luftfeuchtigkeit von 74 Prozent für das gewohnt anspruchsvolle Klima in der südostasiatischen Metropole sorgte. Der Asphalt wurde mit 37 Grad Celsius gemessen.