Sebastian Vettel und Red Bull. Was wie eine Kombination aus längst vergangenen Tagen klingt, verband sich am 08. und 09. September wieder zu einem Team. Im Rahmen der Formula Nürburgring durfte der Deutsche sein Weltmeisterauto aus dem Jahr 2011 auf der legendären Nürburgring Nordschleife pilotieren, zunächst testweise am Freitag, dann am Samstag vor ausverkauftem Haus (rund 60.000 Zuschauer) im Rahmen des Events.

Damit war der Heppenheimer der erste, der seit seinem Idol Michael Schumacher im Jahr 2013 einen Boliden der Königsklasse in der grünen Hölle steuern durfte. Neben Vettel durfte auch Ex-Red-Bull-Pilot David Coulthard mit dem RB8 von 2012 einen Formel-1-Boliden fahren. Ralf Schumacher fuhr mit seinem Williams FW25 aus dem Jahr 2003, Gerhard Berger gewährte dem Ferrari F-412T2 eine Ausfahrt auf der über 20 Kilometer langen Strecke.

Sebastian Vettel lächelnd im Red Bull RB7 auf der Nürburgring Nordschleife.
Sebastian Vettel freute sich über den Einsatz in seinem RB7, Foto: Red Bull Content Pool

Vettel begeistert: Toller Sound, derselbe Spaß wie damals

Für Sebastian Vettel ist es der erste Ausritt in einem Red Bull seit dem Saisonfinale der Formel 1 2013. "Das ist das erste Chassis von 2011. Wir haben vorher alles schon ein bisschen getestet, der Sound ist toll!", freute sich der viermalige Weltmeister im Instagram-Livestream. Mittlerweile ist er nicht mehr Teil des aktuellen Formel-1-Feldes, am Ende der Saison 2022 fuhr Vettel sein letztes Rennen gemeinsam mit Aston Martin.

"Das ist der originale Sitz, der passt noch, ich bin scheinbar nicht fett geworden", so Vettel. "Es ist der Wahnsinn, wie viele Fans gekommen sind. Hier in meiner Kinky Kylie zum ersten Mal über die Nordschleife zu fahren, ist schon wie eine Zeitreise für mich. Die Power ist noch wie damals", wird der Deutsche vom Express zitiert.

Ob die Rückkehr in einen Formel-1-Boliden den Hunger des Sebastian Vettel auf die Königsklasse wieder erweckt hat? Zumindest laut Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko ist eine Rückkehr in die Formel 1 für Vettel nicht ausgeschlossen.

"Im Moment komme ich noch gut klar", beschreibt Vettel seine derzeitige Situation. "Nichts brachte mich so ans Limit wie die Formel 1. Das ist es, was mir am meisten fehlt. Aber irgendwann läuft dieser Adrenalin-Rush einer Karriere an der Weltspitze ab. Dann geht's ums Weitermachen. Ich bin noch auf der Suche und dieser Prozess selbst ist ja auch spannend."

Lauda, Berger und Co. Mehr Formel-1-Action auf dem Nürburgring

Doch Sebastian Vettel war nicht der einzige Pilot, der die grüne Hölle aus der Cockpit-Perspektive eines Formel-1-Boliden erleben durfte. Gerhard Berger durfte seinem Ferrari F412-T2 aus dem Jahre 1995 die Ehre erweisen, doch dem Österreicher passierte dabei ein Malheur. Denn nur nach ein paar Metern blieb der Ferrari stehen. Warum?

Gerhard Berger bei der Formula Nürburgring in seinem Ferrari.
Gerhard Berger zurück in seinem alten Ferrari aus 1995, Foto: Red Bull Content Pool

"Ich bin falsch abgebogen, und wäre gegen den Uhrzeigersinn gefahren", verriet er gegenüber der Krone. Neben Berger fuhr noch ein weiterer historischer Ferrari auf dem Nürburgring. Mathias Lauda pilotierte den Ferrari 312 B3-74 seines Vaters Niki, eingesetzt in der Formel-1-Saison 1974. "Es war unglaublich, damit über die Nordschleife zu fahren, im fünften Gang mal Vollgas zu geben. Dabei spürt man den Riesen-Respekt vor den Leistungen der damaligen Piloten."

Mathias Lauda im Ferrari seines Vaters Niki.
Mathias Lauda im Boliden seines Vaters, Foto: Red Bull Content Pool