Die Dominanz von Red Bull setzt sich derzeit unweigerlich fort. Viele Formel-1-Fans jammern bereits über die Kombination aus niederländischer und österreichischer Hymne, die in der Saison 2023 an fast jedem Rennwochenende zu hören war. Max Verstappen hat in Zandvoort die Möglichkeit, neun Siege in Folge einzufahren und somit mit Sebastian Vettels Rekord gleichzuziehen. Der dritte WM-Titel ist nur noch eine Frage der Zeit. Laut Ferrari-Pilot Charles Leclerc ein Zustand, an dem man sich besser gewöhnen sollte.

Mehr Abwechslung an der Spitze der Königsklasse hält der Monegasse für unwahrscheinlich. Gar bis zur nächsten Regeländerung 2026 könne die Red-Bull-Dominanz noch andauern. "Wir versuchen, Red Bull einzuholen, aber sie haben einen recht großen Vorsprung", so Leclerc pessimistisch. "Es wird sehr schwierig werden, vor der Regeländerung 2026 mit ihnen aufzuschließen."

Anders als bei anderen dominanten Teams in der Geschichte der Formel 1, sei Red Bull hauptsächlich an Rennsonntagen überlegen. "Der Abstand zu Red Bull ist im Rennen viel größer als im Qualifying. Wir versuchen, an unserer Rennpace zu arbeiten, da Red Bull so weit vorne ist", sagt der Ferrari-Pilot. "Es liegt noch ein großes Stück Arbeit vor uns, aber wir haben in den kommenden Rennen ein paar Upgrades, die uns helfen sollen, einen Schritt nach vorne zu machen."

Hamilton zweifelt an Ende der Red-Bull-Dominanz vor 2026

Ähnlich wie Leclerc ist sich auch Mercedes-Pilot Lewis Hamilton nicht sicher, ob Red Bull bis 2026 noch einholbar ist. "Es kommt keine Regeländerung. Und ich hoffe auch nicht, dass eine kommt. Fakt ist, dass sie weit voraus sind", so der Rekordweltmeister. "Sie haben die Entwicklung des nächstjährigen Autos Monate vor allen anderen begonnen und liegen 200 Punkte in der Meisterschaft vorne."

Der pessimistischen Prognose von Leclerc möchte Hamilton daher nicht widersprechen. "Es ist sehr gut möglich, dass Charles recht haben wird", stimmt der Mercedes-Pilot zu. "Aber wir arbeiten daran, eine steile Entwicklungskurve hinzulegen und die Lücke zu schließen. Ich weiß jedoch nicht, ob uns das gelingen wird. Erst nächstes Jahr werden wir Beweise dafür bekommen. Ich hoffe, wir schaffen es."

Norris & Piastri: McLaren-Wunder sorgt für Hoffnung

Neben Leclerc und Hamilton liefert auch F1-Rookie Oscar Piastri eine Einschätzung über Red Bulls Einholbarkeit bis zur nächsten Regeländerung. "Ich würde gerne hoffen, dass wir sie bis 2026 einholen können. Es wird definitiv schwierig", gibt der McLaren-Pilot zu. "Sie haben den Reglement-Zyklus letztes Jahr sehr stark gestartet. Dieses Jahr sind sie sogar noch stärker."

Dennoch zeigt sich Piastri optimistischer als seine Kollegen: "Mit Aston Martin und McLaren, haben wir zwei Teams gesehen, die ein großes Comeback in einer kurzen Zeit feiern konnten. Mit Leidenschaft, der richtigen Richtung und harter Arbeit. Natürlich sind wir immer noch hinter Red Bull. Aber dadurch, wie die Regeln gestaltet sind und durch die Windkanal-Zeiten, sollten alle immer näher aneinander kommen. Ich bin vielleicht etwas optimistischer als Charles, aber es wird schwierig. Da bin ich mir sicher."

McLaren-Teamkollege Lando Norris warnt hingegen davor, den Teufel an die Wand zu malen. "Sag niemals nie", erinnert der Brite. "Wir haben in einem kleinen Zeitraum einen Riesensprung gemacht. Wegen dem, was ich gesehen habe, was wir in der Lage waren zu tun, möchte ich nicht sagen, dass es unmöglich ist." Für alle F1-Fans, die sich an der Bullen-Dominanz bereits sattgesehen haben, liefert Norris einen Hoffnungsschimmer. "Es sollte möglich sein, Red Bull einzuholen."

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