Die Formel 1 kehrt aus der Sommerpause 2023 zurück. Beim ersten Rennen nach dem Shutdown steht eine große Party an. Die Fans von Max Verstappen verwandeln die Rennstrecke in Zandvoort in ein Tollhaus. In diesem Jahr dürfen sie aber vermutlich nicht nur bei strahlendem Sonnenschein jubeln. Erstmals seit dem Comeback der Dünenstrecke ist Regen vorhergesagt. Dazu gesellt sich wie immer die Frage nach dem ersten Red-Bull-Verfolger. Die Brennpunkte des Niederlande Grand Prix.

Brennpunkt 1: Erstmals seit dem Comeback droht Regen in Zandvoort

Bei den Ausgaben von 2021 und 2022 durften die niederländischen Fans ihre F1-Party bei wunderbarem Wetter feiern. Dies könnte sich 2023 erstmals ändern. Laut aktuellen Prognosen klettert die Regenwahrscheinlichkeit während der Sessions an allen drei Tagen auf bis zu 50 Prozent. Allerdings soll es sich dabei nur um leichte Regenfälle handeln. Besonders betroffen wären dabei das FP2, das FP3 und das Rennen. Die Temperaturen sollen stetig im Bereich von etwa 20 Grad bleiben und sind damit auch etwas niedriger als in den beiden Jahren zuvor.

Brennpunkt 2: Verstappen beim Heimspiel zum Siegen verdammt

Die letzten acht Grand Prix hat Max Verstappen in Serie für sich entschieden. Beide Ausgaben seines Heimrennens in Zandvoort seit der Rückkehr in den Kalender 2021 hat der Niederländer gewonnen. Mit anderen Worten: Alles andere als ein Sieg des Weltmeisters ist für die tausenden Fans der 'Orange Army' beim Dünen-GP so gut wie undenkbar. Angesichts seiner Leistungen in den letzten Rennen können der Holländer und Red Bull aber wohl nur über sich selbst stolpern. Bisher blieb ein solches Szenario in der Saison 2023 aus: Weder leistete sich Verstappen einen gravierenden Fehler noch gab es Zuverlässigkeitsprobleme am überlegenen RB19. Das Heimrennen des Weltmeisters wäre der denkbar ungünstigste Ort für das erste große Malheur der Saison.

Brennpunkt 3: Wer siegt in der 'Formel 2'?

Toto Wolffs wenig schmeichelhafte Bezeichnung der Verfolgergruppe Red Bulls als 'Formel 2' birgt dennoch einiges an Spannung. Mit Mercedes, Aston Martin und Ferrari kämpften lange drei Teams um diese Position. Seit dem großen Update beim Österreich GP mischt auch noch McLaren munter mit und sah, vom Belgien GP ohne Low-Downforce-Paket einmal abgesehen, sogar wie die zweite Kraft aus.

Mercedes und McLaren lauern auf das Podium, Foto: LAT Images
Mercedes und McLaren lauern auf das Podium, Foto: LAT Images

Die engere Natur der Strecke in Zandvoort liegt wohl dem Mercedes W14 am besten. Dem McLaren dürften die schnellen und mittelschnellen Passagen des Circuit Park Zandvoort zwar schmecken, aber in den engen Kurven 3, 11 und 12 könnten die Papayas auch leiden. Für Ferrari hingegen spricht in den Niederlanden wenig. Der SF-23 ist stark auf den Geraden, von denen es in Zandvoort nur eine längere gibt. Dazu gilt die rote Göttin als sehr windanfällig, und am Strand der Nordsee weht bekanntermaßen gern einmal eine steife Brise. Das größte Fragezeichen steht aber hinter Aston Martin.

Brennpunkt 4: Gelingt Aston Martin die Wende?

Nach starkem Saisonstart und Podestplätzen in Serie für Fernando Alonso ist Aston Martin in den letzten Grands Prix im Entwicklungsrennen hinter Mercedes, Ferrari und McLaren zurückgefallen. Nachdem ein großes Update-Paket in Kanada mit Platz zwei für Alonso noch ein gutes Debüt feierte, war Aston in den folgenden vier Rennen nicht mehr in Podiumsnähe, was sicherlich auch an McLarens Sprung in die Spitzengruppe lag.

Alonso läuft Gefahr seinen dritten Platz in der WM und damit den Status als 'Best of the Rest' an Lewis Hamilton zu verlieren. Zum Beginn der zweiten Saisonhälfte braucht die Mannschaft von Teamchef Mike Krack eine Wende. Der enge Charakter der Strecke in Zandvoort sollte dem AMR23 liegen und außerdem hat der Luxemburger Updates für den Boliden angekündigt. Weitere Rennen der Schadensbegrenzung kann sich Aston kaum leisten, es müssen wieder Big Points her.

Grid: Oscar Piastri beim Sprint Race in Spa-Francorchamps
Aston Martin braucht eine Trendwende, Foto: LAT Images