Nach seinem Blitz-Comeback hat Daniel Ricciardo für AlphaTauri seinen ersten Formel-1-Trainingstag in Budapest hinter sich gebracht. Nachdem im ersten Freien Training crash- und wetterbedingt die erhobenen Daten so gut wie keine Aussagekraft hatten, war für Ricciardo die zweite Trainingseinheit umso wichtiger. Am Ende belegte der Australier mit einer Rundenzeit von 1:18.385 Minuten Platz 14 und war damit 0,451 Sekunden langsamer als sein Teamkollege Yuki Tsunoda, der den Trainingsnachmittag auf einem starken vierten Platz beendete.

"Positionen sind mir im Moment nicht allzu wichtig", gab sich Ricciardo dennoch gelassen. "Für mich ging es heute mehr darum zu fühlen, wie ich mit dem Auto zurechtkomme. Es hat sich alles recht vertraut angefühlt. Klar gibt es viel Aufmerksamkeit von außen, aber sobald ich in das Auto gestiegen bin und den Helm aufgezogen habe, hat es sich so angefühlt, als wäre ich nie weg gewesen."

Auf den ersten Blick noch ungewohnt: Daniel Ricciardo im Alpha Tauri, Foto: LAT Images
Auf den ersten Blick noch ungewohnt: Daniel Ricciardo im Alpha Tauri, Foto: LAT Images

FP1: Ausgerechnet Perez behindert Ricciardo

Dabei startete der Trainingstag für Ricciardo eher verhalten. Sergio Perez, derzeit Fahrer in AlphaTauris Mutterteam Red Bull, kam auf seiner ersten schnellen Runde im ersten Training beim Eingang zu Kurve 5 mit seinem linken Hinterrad auf das Gras und drehte sich folgenschwer in die Bande. Für den Mexikaner war das Training mit einer kaputten Radaufhängung beendet und die anschließende rote Flagge unterbrach die Trainingseinheit für einige Minuten. Durch die Rückholaktion von Ricciardo steht Perez, abgesehen von seinen zuletzt enttäuschenden Leistungen, zusätzlich unter Druck, denn der Australier schielt bereits mit einem Auge auf den potenziell vakanten Red-Bull-Sitz, sollte Perez weiterhin Probleme haben.

Der Perez-Unfall hatte auch Folgen für Ricciardo, denn während der RB19 geborgen werden musste, setzte am Hungaroring der Regen ein. Das Problem: Für das restliche Wochenende werden trockene Bedingungen vorausgesagt. Hätten die Fahrer also versucht, auf Intermediate-Reifen auf die Strecke zu fahren, hätten erstens keine aussagekräftigen Daten gesammelt werden können, zweitens wäre das Risiko eines Unfalls deutlich größer gewesen. In der Folge blieben die meisten Teams, so auch Daniel Ricciardo und AlphaTauri, den Großteil des restlichen Trainings in der Box.

Ricciardo: Ich kann noch mehr aus mir rausholen!

Im zweiten Freien Training waren die Bedingungen hingegen deutlich besser und die Zeiten aussagekräftiger als am Vormittag, was Ricciardo prompt ausnutzte. Nach einer Formel-1-Pause von insgesamt 243 Tagen ging es für den 7-fachen Grand-Prix-Sieger vor allem darum, so viel Erfahrung wie möglich in seinem neuen Boliden zu sammeln. Die beträchtliche Lücke auf dem Zeitentableau zwischen ihm und Tsunoda spielte daher erstmal eine unterordnete Rolle. Hinzu kommt, dass im Longrun Ricciardo auf Augenhöhe, teilweise sogar schneller als sein Teamkollege unterwegs war.

Im Ersten Freien Training sorgte Regen für ein kompliziertes Alpha-Tauri-Debüt für Daniel Ricciardo, Foto: LAT Images
Im Ersten Freien Training sorgte Regen für ein kompliziertes Alpha-Tauri-Debüt für Daniel Ricciardo, Foto: LAT Images

"Heute Morgen konnten wir natürlich nicht so viel fahren und am Nachmittag musste ich mich an die neuen Reifen gewöhnen", gab Ricciardo zu. "Aber das ist nichts, worüber ich mir Sorgen mache. Ich kann definitiv noch ein bisschen mehr aus mir herausholen, aber mir sind auch im Auto schon ein paar Dinge aufgefallen, die wir verändern können. Für den Moment bin ich recht optimistisch." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Ungarn 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training
    17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training
  • Samstag:
    12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training
    16:00 Uhr - 17:00 Uhr: Qualifying
  • Sonntag:
    15:00 Uhr: Rennen (70 Runden)

Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ServusTV und Co. gibt es hier in der Übersicht.