Mit 0,36 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit von Max Verstappen könnte man meinen, Lewis Hamilton und Mercedes haben sich einen Schritt in Richtung Red Bull bewegt. Doch die Realität spricht eine andere Sprache: Trotz des Ausfalls von Sergio Perez reichte Hamiltons Zeit nur für den sechsten Platz. "[Für Lewis] fühlte sich das Auto nie komplett an", erklärte Toto Wolff die Schwierigkeiten seines Schützlings.

Mutige Setup-Entscheidung: "Schuss ging nach hinten los"

Am Ende stand Hamilton zum zweiten Mal in dieser Saison vor Teamkollege George Russell, danach sah es in den ersten beiden Qualifyingsegmenten aber überhaupt nicht aus. Lewis Hamilton hatte besonders auf den ersten Versuchen Schwierigkeiten, mit dem Boliden klarzukommen. Verlorenes Selbstvertrauen nach dem Malheur in Mirabeau? Nein, denn die Gründe für die Schwierigkeiten liegen an anderer Stelle. "Lewis und das Team trafen eine mutige Entscheidung beim Setup in der Hoffnung, um die Spitze mitkämpfen zu können. Dieser Schuss ging nach hinten los", stellte Toto Wolff fest.

Das Problem im Qualifying war vor allem das Aufwärmen der Reifen: "Bei der Setup-Änderung ging es darum, die Reifen im ersten Sektor etwas zu schonen, um mehr Grip im letzten Teil der Runde zu haben. Die Änderung hat aber die gesamte erste Runde beeinträchtigt. Deshalb war das Auto in Kurve 1 [für Hamilton] so schwer zu fahren", klärt der Mercedes-Teamchef auf. Das bestätigte auch der Blick in die Zeitentabellen. Bis zum Ende von Q2 war Hamiltons erste Runde mindestens 1,5 Sekunden langsamer als Russell im selben Auto. Vor dem finalen Q2-Versuch lamentierte Hamilton noch hektisch darüber, dass die Reifen noch nicht die geeignete Temperatur hätten.

"Wir mussten in Q2 einen dritten weichen Reifensatz aufziehen, von dem her ist das Resultat okay", hob Wolff hervor. In Q3 kam Lewis dann besser mit dem Auto zurecht und schlug Russell um zweieinhalb Zehntel. Das Ergebnis sorgt beim Teamchef für gemischte Gefühle: "Ich denke nicht, das Platz sechs und acht gut sind. Drei Zehntel Abstand auf die Pole ist hingehen solide, wenn man bedenkt, dass beide Fahrer kein ideales Q3 hatten."

Russell unzufrieden: Zu hart gepusht und den Preis bezahlt

"Da war definitiv mehr drin. In Q1 und Q2 sah es relativ vielversprechend aus. Wir waren nah an Fernando [Alonso] und Ferrari dran. Ich habe noch härter gepusht und habe dann den Preis dafür bezahlt, schlussendlich war ich langsamer als das, was möglich gewesen wäre", kommentierte Russell seine eigene Leistung. "Es ärgert mich, aber andererseits wäre ich genauso enttäuscht, hätte ich nicht versucht, dieses kleine Bisschen mehr herauszuholen und dann nur eine Zehntel hinter der Pole zu sein," schilderte Russell das Dilemma.

Stattdessen ist der Mercedes-Youngster aber mit dem Update zufrieden: "Wir haben eine Menge an das Auto angebracht und alles funktioniert so, wie wir er es erwarteten. Ich sehe keinen Grund, weshalb es in Barcelona nicht genauso funktionieren sollte." Sein Teamchef schlug in eine ähnliche Kerbe: "Wir müssen noch mehr Daten als nur in Barcelona sammeln und können hoffentlich die Performance über die nächsten Rennen hinweg stark verbessern. Aber die kommt eigentlich nicht einfach von selbst. Gerade deshalb bin ich über den Abstand [zur Pole] heute ehrlicherweise erfreut." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan