Platz 14 und 15 im zweiten freien Training. Die beiden Haas-Boliden von Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen scheinen weit von den Punkterängen entfernt zu sein. Trotzdem wollen die beiden Piloten den Kampf um den Einzug in die finale Qualifying-Phase und ein paar Punkte im Rennen noch nicht abschreiben.

Nico Hülkenberg trotz Unfall optimistisch

Das Rennwochenende des Monaco Grands Prix begann für Nico Hülkenberg denkbar schlecht. Schon im ersten freien Training küsste der Deutsche mit seinem Haas VF-23 die linke Wand in Kurve 10. Die Folge: Eine kaputte Felge am Haas-Boliden und ein für kurze Zeit außer Gefecht gesetzter Hülkenberg.

Nach dem Anschlag war die hintere linke Felge des VF-23 dahin, Foto: LAT Images
Nach dem Anschlag war die hintere linke Felge des VF-23 dahin, Foto: LAT Images

"Ich bin gut gestartet und habe direkt meinen Rhythmus gefunden", beschreibt der Haas-Pilot die Anfangsphase des ersten freien Trainings. Aber dann habe ich dummerweise die Wand links in Kurve 10 berührt, dann verlierst du das natürlich wieder", zeigt sich der gebürtige Emmericher frustriert, kann aber mit Blick auf die nächsten Sessions Entwarnung geben. "Es wird den Rest des Wochenendes nicht beeinflussen."

Das anfänglich gute Gefühl schien im zweiten freien Training verflogen zu sein. Hülkenberg belegte Rang 15, hinter Teamkollege Kevin Magnussen, der selbst keine optimale Runde zusammenbekam. "Es war etwas anders als im ersten freien Training. Wir haben ein paar Setup-Änderungen am Auto vorgenommen und das hat das Gefühl beim Fahren geändert", verrät der Deutsche.

"Wir müssen das analysieren", weiß Hülkenberg selbst. Zu analysieren gilt es im Speziellen die neuen Komponenten am Frontflügel des VF-23, die das Team im Fürstentum erstmals an den Boliden brachte. Neben Haas haben auch viele andere Teams wie Ferrari und Mercedes, die nahezu eine B-Variante des W14 im Gepäck haben, Upgrade-Pakete im Einsatz. Für alle gilt aber zunächst die gleiche Maxime: Abwarten.

"Es ist schwierig zu sagen, wie es das Auto beeinflusst, wir werden ein paar mehr Wochenenden brauchen. Eine normalere Strecke wie Barcelona wird uns da einen besseren Eindruck geben", erklärt Hülkenberg, der genauso wie Teamkollege Magnussen die Teile an seinem Boliden hat. "Wir erwarten, dass es ein kleiner Schritt ist, um ein besseres Fahrgefühl zu erzeugen," verrät der Däne.

Ein gutes Fahrgefühl ist besonders auf dem von Leitplanken gesäumten Circuit de Monaco essenziell. Nur so können die Piloten im Qualifying fehlerfrei ans Limit gehen und die bestmögliche Startposition herausholen. Das Labyrinth ist mit vielen Engen, langsamen Kurven und nur wenigen Geradeaus-Stücken versehen. Überholen am Sonntag ist also nahezu unmöglich - ein Einzug in die dritte Phase der Qualifikation damit Goldwert. "Ich denke, Q3 ist möglich", gibt sich Hülkenberg optimistisch. Aber: "Es muss alles perfekt laufen."

Ein ganz besonderes Formel-1-Rennen für Haas

Bei einem "perfekten" Verlauf würde Hülkenberg dem Team rund um Günther Steiner jedenfalls ein Geschenk der ganz besonderen Art machen. Das jüngste Team im aktuellen Formel-1-Feld bestreitet am Sonntag das 150. Rennen der Teamgeschichte, Nico Hülkenberg selbst fährt übrigens schon seinen 190. Grand Prix. Ein Startplatz in den Top-10 in Monaco würde dem Team am Sonntag die große Chance auf Jubiläums-Punkte geben.

Der VF-23 wird am Sonntag das 150. Haas-Rennen der Geschichte bestreiten, Foto: LAT Images
Der VF-23 wird am Sonntag das 150. Haas-Rennen der Geschichte bestreiten, Foto: LAT Images

Immerhin: Hülkenberg präsentierte sich in der aktuellen Saison als Qualifying-Experte. Nur einmal musste der Deutsche im Duell gegen Teamkollege Magnussen eine Niederlage in der Qualifikation einstecken. "Sowohl Kevin [Magnussen, d. Red], als auch ich haben aus unterschiedlichen Gründen unser Potenzial in FP2 nicht erfüllen können. Wir haben mit Blick auf die neuen Teile am Auto viele Daten sammeln können und ich denke, das mehr drin ist, denn es ist mal wieder von P8 bis zu den letzten Plätzen sehr eng."

Auch Kevin Magnussen zeigt sich dahingehend optimistisch. "Es ist möglich, in Q3 zu kommen, es ist sehr eng und du musst nur ein bisschen Zeiten finden - und schon bist du drin. Ich hatte leider Verkehr auf meiner ersten schnellen Runde. [...] Ich glaube aber, dass es im Vergleich zu meiner aktuellen Zeit noch viel Verbesserungspotenzial gibt." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan