Lance Stroll wurde nach dem Formel-1-Rennen in Bahrain vor zwei Wochen als Held gefeiert. Mit Verletzungen an Händen und Füßen steuerte er seinen Aston Martin beim Auftakt zu Platz sechs. Der Kraftakt vom Krankenbett ins Cockpit schindete im Fahrerlager mächtig Eindruck. Für den zweiten Grand Prix des Jahres in Saudi-Arabien stehen die Vorzeichen beim Kanadier deutlich besser. In der Pause schritt seine Genesung weiter voran.

"Der Montag danach war ziemlich schmerzhaft, aber es war für das Team ein gutes Wochenende und das bisschen Schmerz damit wert", erklärt Stroll, der sich keine zwei Wochen vor dem ersten Rennen bei einem Mountainbike-Unfall verletzt hatte. Der Bruch im rechten Handgelenk musste in Barcelona von dem aus der MotoGP bekannten Chirurgen Dr. Xavier Mir operativ behandelt werden. Im linken Handgelenk hatte Stroll Haarrisse erlitten, darüber hinaus war der rechte Zeh gebrochen.

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Das Auftaktwochenende überstand er mit reichlich Schmerzmitteln. Seine Ärzte und Physiologen stellten ihm bis Saudi-Arabien Besserung in Aussicht. "Es wird jeden Tag besser und ich fühle mich jeden Tag besser. Das Schlimmste habe ich hinter mir", bestätigt der Kanadier die Fortschritte.

Seine volle Fitness wird allerdings noch eine Weile auf sich warten lassen. "Ich bin immer noch nicht bei 100 Prozent. Diese Verletzungen brauchen ihre Zeit, um zu heilen, aber es ist auf jeden Fall schon besser als vor zehn Tagen", so Stroll weiter. Den Auftakt hätte er mit den Einschränkungen durchaus sausen lassen können, doch nachdem er schon die Testfahrten verpasst hatte, wollte er nicht noch mehr den Anschluss verlieren.

Teilnahme am ersten Rennen 2023 war wichtig

"Es war gut, in Bahrain nur für das Rennen ins Auto zu kommen und ein paar Runden zu fahren. Den Test zu verpassen, war nicht ideal aber am Rennwochenende habe ich mit jeder Runde mehr Erfahrungen mit dem Auto gesammelt und bin immer besser klargekommen", erklärt er. "Ich bin im Rennen zum Beispiel das erste Mal den C1-Reifen gefahren und solche Dinge. Ich war froh, einfach für diese Erfahrungen dabei zu sein und im Auto zu sitzen."

Schon im Verlauf des Wochenendes hatte sich der Zustand seiner Handgelenke verbessert. Nachdem er am Freitag kaum das Lenkrad richtig greifen konnte, stand er die Renndistanz am Sonntag ohne Ausfallerscheinungen durch und entschied dabei sogar das direkte Duell mit Mercedes-Pilot George Russell für sich. Teamkollege Fernando Alonso machte den Auftakt für Aston Martin mit Platz drei perfekt.

Mit diesem Teamresultat waren die Grünen als Überraschung des Wochenendes schnell in aller Munde. Der Stadtkurs von Jeddah bietet eine gänzlich andere Herausforderung, die es für den neuen AMR23 und seine Fahrer zu meistern gilt. "Unser Auto war in Bahrain durchgehend konkurrenzfähig, aber wir lernen immer noch viel darüber. Es ist immer noch ein voranschreitender Prozess und wir sind gespannt, wie es dieses Wochenende läuft. Es ist eine ganz andere Art von Rennstrecke," sagt Stroll.