Formel 1, Fahrerranking 2022: Die MSM-Leser rechnen ab

Die Formel-1-Rankingsaison ist vorbei, und Motorsport-Magazin.com hat Max Verstappen zum F1-Fahrer des Jahres gekrönt, sowie den schlechtesten Fahrer und die besten und schlechtesten Einzelleistungen aufgearbeitet. Eines fehlt uns noch: Die Meinung von euch. Den MSM-Leserinnen und Lesern.

Schließlich wurde nach jedem Rennen doppelt abgestimmt. Einmal von den vier Redakteuren Christian Menath, Florian Niedermair, Jonas Fehling und Markus Steinrisser. Und einmal hat jeder von euch die Wochenend-Leistung eines Fahrers benotet. Und - keine Überraschung - die Meinungen decken sich nicht immer. Manchmal ganz und gar nicht. Wer waren eure Favoriten, wer unsere? Die große Leser-Abrechnung.

Redaktionsliebling Lando Norris: Gescheitert am McLaren?

Vorab gilt festzuhalten: Beim halben Feld bewegten wir uns alle in etwa auf einer Linie. Bei vier Fahrern liegen die beiden Saison-Durchschnittswerte innerhalb von 0,05. 11 Fahrer - also das halbe Feld - weisen eine Noten-Abweichung von 0,16 oder weniger auf.

Doch ausgerechnet ganz vorne spaltet einer Redaktion und Leser 2022 über die Saison weg wie kein anderer: Lando Norris. Der McLaren-Pilot hatte unter den Redakteuren nämlich sogar (bei Ausschluss des nur ein Rennen gefahrenen Nyck de Vries) den zweitbesten Notenschnitt hinter Max Verstappen, mit 1,77. Doch in der Leserwertung rutscht er mit 2,56 auf den siebten Platz ab.

Formel-1-Ranking 2022: Die besten Fahrer der MSM-Redakteure

In nicht weniger als sechs Rennen - Bahrain, Großbritannien, Ungarn, Belgien, Japan und Brasilien - wurde Norris von den MSM-Lesern im Schnitt sogar um über eine Note schlechter bewertet. Es gibt Unterschiede: In Budapest zum Beispiel fuhr Norris ein perfektes Rennen, nur leider außerhalb des TV-Blickfeldes auf einem abgeschlagenen siebten Platz. Die häufigste Leserbewertung war eine 2. Die Redaktionsbewertung eine glatte Eins.

Hinter Norris folgen mit einem Redaktions-Bonus von 0,51 Alex Albon, mit 0,47 Charles Leclerc und mit 0,41 der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton. Vielleicht sind wir wie alle anderen in der Formel 1 einfach ein britisches Medium, und wissen es nur nicht.

Formel 1 Gesamt-Noten: Die größten Unterschiede zur Redaktion

Leserliebling Alonso entkommt Ärger für groben Schnitzern

Anders gesagt: Spielte das Auto in die Noten mit hinein? Nicht abzustreiten - doch interessant ist besonders bei Norris der Vergleich mit seinem direkten Mittelfeld-Gegner Fernando Alonso. Die beiden lieferten im Jahresverlauf oft ähnliche Leistungen, und landeten in der Gesamtwertung nah beieinander. Doch während Norris in der Leserwertung deutlich abfällt, liegt Alonso hier mit 2,47 zu 2,56 knapp vorne.

Alonso ist ein besonderer Fall. Zwei Mal kassierte er von der Redaktion eine ordentliche Abreibung, welche das Publikum nicht teilte: das absichtliche Abkürzen in Miami (5) und die teaminterne Kollision in Brasilien (3,67). Die beiden Rennen sind die größten Einzel-Ausreißer des Jahres. In Miami wurde Alonso von den Lesern um 1,91 besser, in Brasilien um 1,84 besser bewertet.

Die härtesten Redaktions-Urteile bei einzelnen Rennen

Vergeben und Vergessen mag es in diesen Fällen für Alonso heißen. Im Saisonschnitt sind die dauerhaften Leserlieblingen dafür andere. Es gibt nur drei Fahrer, die im Schnitt eine bessere Leser- als Redaktionsnote einfuhren. Sergio Perez führt hier (0,11 besser), George Russell (0,10) liegt auf den zweiten Platz. Daniel Ricciardo (0,03) ist der dritte.

Russell wurde zum kleinen Leserhelden. Das führte dazu, dass sein erster Sieg in Brasilien mit 1,25 die beste Leser-Einzelnote der Saison wurde. Besser noch als Max Verstappen in Belgien, als Nyck de Vries in Italien, oder als Charles Leclerc in Australien.

Leser drehen Haas-Duell zu Schumachers Gunsten

Grundsätzlich gilt jedoch: Leser bewerten härter als Redakteure. Das gilt auch für die deutschen Fahrer. Sebastian Vettel wurde jedoch nur um 0,03 schlechter bewertet, Mick Schumacher nur um 0,11. Für Schumacher gab die Lesernote außerdem im Gesamtklassement einen wichtigen Kick.

In der Redaktion lag Schumacher mit 3,11 knapp hinter seinem Teamkollegen Kevin Magnussen (3,05). Doch in den Augen der Leser war Schumacher der bessere Haas-Pilot (3,22 zu 3,39). Und das reichte auch, um Magnussen in der Gesamtwertung hinter sich zu lassen (3,16 zu 3,22).

Redaktion vs. Leser: Die Unterschiede

Bleibt nur noch ein Gesamtfazit. 440 Einzelleistungen wurden in der Saison 2022 sowohl von Redaktion als auch Leserschaft bewertet. Bei der Mehrheit waren sich alle am Ende dann doch wieder einig: Bei 59 Prozent aller Einzelleistungen bewegte sich die Abweichung innerhalb einer Note (-0,5 bis 0,5).

32 der verbleibenden 41 Prozent wurden in der Lesernote strenger bewertet. Das gilt selbst für den zweifachen Weltmeister Max Verstappen (0,38 strenger). Einig waren sich alle beim Letzten: Nicholas Latifis Abweichung betrug gerade einmal 0,04.