Drei Rennen vor dem Ende der Formel-1-Saison 2022 hat nun auch Alpine einen Nachwuchs-Piloten bekannt gegeben, der für zwei Trainings im Auto sitzen wird. Nachdem diese zwei verpflichtenden Rookie-Trainings eigentlich an den Junioren Oscar Piastri hätten gehen sollen, der aber mitten im Jahr zu McLaren absprang, hatte sich das Team im eigenen Nachwuchs-Kader nach Ersatz umgesehen.

Dieser Kader ist allerdings ausgedünnt. Letztendlich bestätigt das Team die einzige realistische Option, die es in der Hinterhand hatte: Der 19-jährige Australier Jack Doohan wird in Mexiko im 1. Freien Training sein offizielles F1-Debüt geben. Esteban Ocon muss für die ersten 60 Minuten zuschauen. Auch in Abu Dhabi wird Doohan in FP1 in einem Alpine sitzen.

Doohan trägt einen berühmten Namen: Er ist der Sohn von Motorrad-Legende Mick Doohan, der seinerseits fünf WM-Titel auf zwei Rädern einfahren konnte. Doohans Karriere im Formelsport begann 2018 in der britischen Formel 4 als Teil des Red Bull Junior Teams. 2021 wurde er Formel-3-Vizemeister.

Alpine belohnt Doohan für starke F2-Saison

Im Winter wechselte Doohan in die Alpine Academy und nahm mit ihr 2022 seine erste Formel-2-Saison auf. Mit drei Poles, drei Siegen (davon ein Hauptrennen) und drei weiteren Podiumsresultaten kann er eine respektable Bilanz vorweisen, und dass er in der Gesamtwertung nur auf dem vierten Platz liegt, ist teils auch auf Unfall- und Defekt-Pech zurückzuführen.

Nach Piastris Abgang ist Doohan der vielversprechendste Pilot im Alpine-Kader. Entsprechend erhielt er bereits die Chance, das 2022er-Auto bei einem 100-Kilometer-Filmtag in Monza im September zu pilotieren. Außerdem testete er das Vorjahres-Auto bei mehreren Gelegenheiten in Katar, Monza und auf dem Hungaroring.

"Wir sind alle von Jacks Fortschritten in vielen Bereichen in dieser Saison beeindruckt", lobt Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer. "Er hat sich diese Chance verdient, während wir weiter sein Potential nähren. Es ist wichtig, jungen Fahrern die Chance zu geben, Formel-1-Autos zu testen, und unser Academy-Programm ist in dieser Hinsicht sehr erfolgreich."

Doohan hofft auf F1-Zukunft

Mit Piastris Wechsel ist Doohans Chance auf ein Formel-1-Cockpit - davor kaum realistisch - zumindest gestiegen, auch wenn Alpine vorerst auf Pierre Gasly und Esteban Ocon setzt. "Letztendlich ist es mein Ziel, das jede Woche zu machen, und diese Erfahrung bringt mich dem einen Schritt näher", kommentiert Doohan sein Debüt. "Ich bin Alpine sehr dankbar für diese Chance. Ein Formel-1-Auto zu pilotieren ist immer eine Ehre, und es an einem Grand-Prix-Wochenende zu machen ist ganz besonders."

"Ich werde an dem Tag hart arbeiten und alles machen, was das Team vorgibt, und zugleich den Moment genießen", kündigt Doohan an. Er ist nicht der einzige Rookie in Mexiko: Pietro Fittipaldi wird FP1 für Haas fahren, Logan Sargeant sitzt wieder im Williams. Wie zuletzt in Austin gilt auch hier übrigens wieder: Da FP2 zum 2023-Reifentest umfunktioniert wird, erhält der in FP1 zusehende Stammfahrer danach eine Ausnahmegenehmigung, neben dem Reifentest ein normales Programm zu fahren.

TeamRookie-Training 1Rookie-Training 2
MercedesFRA: Nyck de VriesTBA
Red BullESP: Jüri VipsTBA
FerrariUSA: Robert ShwartzmanUAE (?): Robert Shwartzman
McLarenUSA: Alex PalouUAE: Pato O'Ward
AlpineMEX: Jack DoohanUAE: Jack Doohan
AlphaTauriBEL: Liam LawsonTBA
Aston MartinITA: Nyck de VriesUAE: Felipe Drugovich
WilliamsESP: Nyck de VriesUSA: Logan Sargeant
Alfa RomeoBAH: Guanyu Zhou?USA: Theo Pourchaire
HaasMEX: Pietro FittipaldiUAE: Pietro Fittipaldi