Frustriert drehte Lewis Hamilton seine Runden hinter Esteban Ocon im Alpine. Immer wieder setzte er zu einem Überholmanöver an, zog vor der 130R aus dem Windschatten - und verlor postwenend wieder an Boden auf seinen Kontrahenten. Letztendlich beendete der Brite den Großen Preis von Japan hinter dem Franzosen auf P5. Der Grund weshalb Hamilton für das restliche Rennen Ocons Heck betrachten musste, wurde jedoch schnell deutlich. Dem Mercedes fehlte auf den Geraden der Topspeed.

Mercedes fehlt der Top-Speed auf den Geraden

Hamilton hatte auf den Geraden zu viel Luftwiderstand., Foto: LAT Images
Hamilton hatte auf den Geraden zu viel Luftwiderstand., Foto: LAT Images

"Die Bedingungen waren sehr hart, es war schwer zu sehen, und genau so sollte Motorsport sein: eine echte Herausforderung für uns alle", so der Brite über den Restart. Die Herausforderung kam bereits kurze Zeit später, als er das Heck von Ocon erblickte. Obwohl der W13 einen deutlichen Pace-Vorteil gegenüber dem A522 besaß, kam Hamilton nicht an dem Franzosen vorbei. "Was mein Rennen angeht, so habe ich alles versucht, was ich gegen Esteban tun konnte", so Hamilton zu seinem Rennen.

Die Problematik lag insbesondere auf den Geraden. "Sobald ich aus dem Windschatten herauszog, konnte er sich von mir absetzen, und ich kam einfach nicht an ihm vorbei", erklärt der 7-fache Weltmeister. Aufgrund der regnerischen Bedingungen konnte Hamilton kein DRS verwenden. "Das Auto hatte eine gute Pace, aber wir steckten einfach hinter den Autos fest und hatten keine Chance", erklärt Shovlin.

Während der Mercedes-Pilot in den Kurven einen Vorteil gegenüber dem Fahrzeug von Ocon hatte, wurde ihm das Alpine-Fahrzeug auf den Geraden zum Verhängnis. Obwohl Hamilton mit der Leistung des W13 nicht hundertprozentig zufrieden war, lobte er auf anderer Seite die Fahrt seines Rivalen. "Ich habe jede Linie ausprobiert und war so nah dran, aber er ist sehr gut gefahren und hat keine Fehler gemacht", sagt Hamilton über Ocon.

Mercedes Topspeed-Misere: Ocon als großer Profiteur

Ocon konnte den siebenmaligen Weltmeister hinter sich halten., Foto: LAT Images
Ocon konnte den siebenmaligen Weltmeister hinter sich halten., Foto: LAT Images

Im Gegenzug zu Hamilton hätte das Duell aus Sicht von Esteban Ocon nicht besser verlaufen können. Der Franzose beendete sein Rennen, mit 39.685 Sekunden Rückstand auf Verstappen, auf dem vierten Platz. Positiv auffallend waren insbesondere seine Verteidigungsmaßnahmen, um den 7-maligen Weltmeister hinter sich zu halten.

"Gegen Lewis zu fahren ist immer ein Vergnügen", so der Alpine-Pilot. Ocon zeigte sich nach dem Rennen in Suzuka über seine Leistung sichtlich erleichtert. "Es war nur eine Frage der Zeit, um zu zeigen, zu was das Fahrzeug fähig ist", sagt der Franzose. Bereits in Singapur brachte das Team ein Update an den Start, jedoch zeigte dieses zum damaligen Zeitpunkt keine Wirkung.

Nicht nur für den Franzosen, auch für das Team selbst hatte Ocons Platzierung positive Auswirkungen. Während Alpine beim Singapur GP noch ohne Punkte abreiste und McLaren 22 Punkte einfuhr, konnte das Team in Suzuka 18 Punkte auf ihr Konstrukteurs-Konto addieren. "Wir waren das gesamte Wochenende über alle Sessions hinweg stark. Wir haben uns die Punkte, die wir uns heute eingefahren haben, verdient", so Szafnauer über die Leistung des Teams. Durch Ocons ausgezeichnete Leistung und Alonsos siebten Platz, überholt das französische Team in der Konstrukteursmeisterschaft das McLaren Team und rutscht somit wieder auf den vierten Platz.