Mit gemischten Gefühl saß Nick Heidfeld heute Nachmittag in seiner Schweizer Wahlheimat vor dem Fernseher: Einerseits wäre er natürlich gerne in Belgien an den Start gegangen, besonders da es endlich zum ersten Mal in diesem Jahr regnete. Andererseits hat er allerdings auch nicht viel verpasst: Die Stammpiloten drehten heute kaum bis gar keine Runden.

Der Tag der Deutschen

Das traf somit auch auf Michael Schumacher zu. Dennoch klagte er: "Wir sahen heute Morgen nicht gerade konkurrenzfähig aus. Am Nachmittag bekamen wir dann nie die Chance die wahre Situation festzustellen. Es war einfach zu nass."

"Wir hätten eine Schiffsschraube benötigt, um unser Auto um die Strecke zu bekommen!" scherzte der Vorjahres-Champion. "Für morgen ist noch mehr Regen angesagt und genauso sieht es am Sonntag aus. Ich sehe uns schon hinter dem Safety Car starten. Vielleicht haben unsere Tifosi mit ihren Regentänzen gute Arbeit geleistet!"

Sein Bruder Ralf Schumacher hat für den Rest des Wochenendes nur ein Ziel: Er möchte am Sonntag Ferrari schlagen und den dritten Rang in der Team-WM weiter ins Visier nehmen. Zuvor steht ihnm aber ein arbeitsreicher Samstag ins Haus. "Morgen müssen wir möglicherweise im Regen fahren, da wir die Reifenwahl treffen müssen", sagt Ralf. "Es gab in diesem Jahr noch kein Regenrennen und Toyota hat nicht viele Regenreifentests bestritten. Also müssen wir abwarten was passieren wird."

Der Tag der Österreicher

"Ich fuhr zwei Runs am Morgen als die Strecke abtrocknete. Es war an einigen Stellen ziemlich rutschig und man musste sich darauf konzentrieren am Limit zu fahren. Aber das Auto fühlte sich gut an", erklärte Alex Wurz zu seinem Vormittags-Training, in dem er nur um 0,010 Sekunden langsamer als Kimi Räikkönen war. Wobei auch schon am Vormittag die Rundenzeiten so gut wie gar nichts aussagten.

Am Nachmittag drehten bekanntlich nur drei Piloten jeweils eine Runde, die beiden Österreicher blieben in der Box. Dass es nicht am Regen, sondern vor allem an der großen Aquaplaninggefahr scheiterte, erklärte Wurz dem ORF: "900 PS und Aquaplaning, das ist keine gute Kombination." Der McLaren-Tester vermutet, dass man die Trockenreifen an diesem Wochenende nicht mehr benötigen werde. Ob gefahren wird oder nicht, liegt demnach nur noch an den Wassermengen. Bei Aquaplaninggefahr wird man wohl oder übel absagen müssen.

Christian Klien konnte heute überhaupt nur eine Installationsrunde drehen, am Vormittag. Der Hohenemser erklärte: "Da war so starker Regen am Nachmittag, es hätte überhaupt keinen Sinn gemacht, raus zu fahren. Tonio hatte Aquaplaning, da bist du nur noch Passagier. Weil wir heute nicht viel am Set Up arbeiten konnten, haben wir morgen viel zu tun."