Mit dem gewohnten deutschsprachigen Quartett geht der Formel 1 Tross am kommenden Wochenende in den ersten Großen Preis der Türkei. Noch wichtiger als das anstehende Rennen, war für die vier austro-deutschen Teilnehmer aber natürlich der zurückliegende Urlaub.

Das Wochenende der Deutschen

Michael Schumacher verbrachte diesen zusammen mit Familie und Freunden auf einer Motorrad-Tour in Norwegen sowie auf Ausflügen mit den Kindern. "Die Natur, die Landschaft, das war einzigartig", staunte er. "Die paar Tage waren sicherlich das Highlight der letzten zwei Wochen."

Dennoch ist der Champion schon jetzt wieder "richtig heiß" darauf in seinen F2005 zu steigen. "Die kleine Unterbrechung war vielleicht für viele notwendig", betont er, "aber wenn es nach mir gegangen wäre, wäre es auch ohne gegangen."

Schumacher würde gerne wieder auf dem Podium Platz nehmen., Foto: Sutton
Schumacher würde gerne wieder auf dem Podium Platz nehmen., Foto: Sutton

Den neuen Istanbul Speed Park kennt er hingegen nur vom Hörensagen. "Ich vertraue darauf, dass ich mit neuen Strecken normalerweise sehr schnell zurecht komme", nimmt er die fehlende Streckenkenntnis locker hin. "Ich habe noch nicht viel gesehen davon, weiß aber, dass sie hügelig und mit langen, schnellen Kurven ausgestattet sein soll. Das hört sich doch schon mal gut an. Ich lasse mich einfach überraschen."

Ähnlich hält es auch sein Bruder Ralf, der die Sommerferien mit seiner Frau Cora und Sohnemann David verbrachte. "Ich war zu Beginn des Jahres schon einmal in Istanbul, aber ich hatte keine Möglichkeit die Strecke zu besichtigen."

Nichtsdestotrotz geht Ralf davon aus, dass der Kurs "kein großes Problem" darstellen sollte. Insbesondere da er "für alle" neu ist. "Ich werde am Donnerstag mit einem Roller um die Strecke fahren und mir die Kurven der Reihe nach ansehen. Danach fahre ich am Freitag im Auto auf die Strecke und werde mein Bestes geben."

Nicht weniger wird natürlich auch der dritte Deutsche im Bunde geben. Nick Heidfeld freut sich nach dem Familienurlaub mit Freundin Patricia und Töchterchen Juni gleich aus zwei Gründen auf den 1. Großen Preis der Türkei.

Quick Nick freut sich auf die Türkei., Foto: Sutton
Quick Nick freut sich auf die Türkei., Foto: Sutton

"Zum einen, weil ich noch nie in der Türkei war und entsprechend neugierig bin. Neue Länder kennen zu lernen, finde ich immer extrem interessant. Das ist einer der besten Aspekte am Beruf des Formel-1-Rennfahrers", sagt Quick Nick. "Zum anderen freue ich mich ganz speziell auf die Rennstrecke. Es gibt kaum etwas Aufregenderes für einen Fahrer, als auf einem neuen Kurs anzutreten. Nach allem, was man so hört, soll er sehr interessant sein, vor allem viele Steigungen und Gefälle haben. Alle Strecken mit großen Höhenunterschieden, die ich bisher kenne, gefallen mir ausgesprochen gut."

Die zu erwartende Hitze macht dem Mönchengladbacher unterdessen nichts aus. "Damit habe ich bisher noch nie Probleme gehabt", gibt er sich gelassen. "Ansonsten sind die Vorbereitungsmöglichkeiten auf eine Rennstrecke, von der es noch keine echten Formel-1-Daten gibt, natürlich eingeschränkt. Vorläufig habe ich mir das Playstation-Spiel gekauft."

Das Wochenende des Österreichers

Ohne die landsmännische Unterstützung von McLaren-Tester Alex Wurz, der in der Türkei turnusgemäß durch Pedro de la Rosa ersetzt wird, muss sich Christian Klien an diesem Wochenende als österreichischer Einzelkämpfer durch das türkische Neuland schlagen.

Trinken ist Trumpf: Auch in Istanbul erwartet Christian große Hitze., Foto: Sutton
Trinken ist Trumpf: Auch in Istanbul erwartet Christian große Hitze., Foto: Sutton

Zur Vorbereitung verbrachte er erst eine Woche mit Vater und Großvater in Österreicher, bevor er zusammen mit seiner Freundin nach Sardinien reiste. "Ich wollte einfach nur ruhig am Strand liegen und mich vom Stress in der F1 erholen", begründete Christian die Flucht in den Süden.

Während ihm der Urlaub so gut gefiel, dass er sogar den Geburtstag seines Teamkollegen Tonio Liuzzi vergaß, wird das Team das beste Erlebnis seines Sardinien-Aufenthalts nicht unbedingt gerne hören: "Das Beste war, dass ich nicht in die Nähe von Milton Keynes musste", schmunzelte Klien.