Mit einem in diesem Jahr ungewohnten, aus der Vergangenheit aber bestens bekannten 'Duell' begann der heutige Morgen: Rot gegen Silber - Ferrari gegen McLaren. Allerdings kämpften die Italiener hierbei noch immer mit stumpfen Waffen. Denn die Silberpfeile waren auch heute klar überlegen.

Der Rundengeiz. Sehr viel munterer als im ersten Samstagstraining ging es in der letzten Freien Trainingssession auf dem Hungaroring zu. Von übermäßigem Fahrbetrieb konnte man dennoch erwartungsgemäß nicht sprechen. Schließlich müssen die meisten Motoren nicht nur den morgigen Hitze-GP überstehen, sondern auch das erste Rennwochenende in der Türkei in drei Wochen.

Die Zwischenfälle. Besondere Zwischenfälle wie Unfälle, gröbere Ausritte oder Ausrutscher gab es in der vierten Session ebenso wenig wie in der vorherigen dritten Trainingssitzung zu vermelden. Somit bleibt der Freitag mit seinen vielen Offroad-Einlagen in der Zwischenfallwertung vorne.

Die Motoren. Auch im vierten Freien Training gab keines der Triebwerke besondere Rauchzeichen von sich. Der Lichtmaschinendefekt von Michael Schumacher aus dem gestrigen zweiten Training bleibt damit einer der wenigen technischen Defekte bisher. Der einzige Ausfall des Samstagmorgens war deshalb Jarno Trulli, der seinen Toyota am Streckenrand abstellen musste.

Die Reifen. Über alle vier Sessions verteilt konnten die Bridgestone Teams auf einer schnellen Runde fast schon besser denn je in diesem Jahr mit der Konkurrenz mithalten und auch auf Long Runs sahen die Leistungen von Michael Schumacher und Rubens Barrichello besser als am letzten Wochenende in Hockenheim aus. Für die Italiener bleibt also zu hoffen, dass die japanischen Pneus an die Hochform des Vorjahres anknüpfen und die Scuderia in den Kampf um die Spitze eingreifen kann.

Die Platzierungen. In den Zeitenlisten wird Michael Schumacher als bester Ferrari- und Bridgestone-Mann jedenfalls mit knapp sechs Zehnteln Rückstand hinter dem silbernen Duo Räikkönen und Montoya geführt. Direkt hinter dem Weltmeister reihte sich sein Bruder im Toyota vor dem zweiten Ferrari von Rubens Barrichello ein. Erst auf Rang sechs folgt mit Giancarlo Fisichella der beste Renault. Fernando Alonso steht in seinem R25 hinter Jenson Button auf Rang acht. Die Top10 komplettierten Sato und Webber. Knapp außerhalb der besten Zehn platzierte sich Nick Heidfeld vor Christian Klien auf Platz elf.

Die Analyse. Was bedeutet das nun für das Qualifying? Sollte Renault nicht auf eine ultraschwere Spritladung spekulieren, sind die Gelb-Blauen in Ungarn nicht so stark wie erwartet. Stattdessen scheinen momentan Ferrari und Toyota die stärksten Verfolger der Silberpfeile zu sein, die aktuell weit vor dem Rest der F1-Welt liegen. Ebenfalls im dichten Verfolgerfeld liegt British American Racing. Genauso wie momentan noch Renault. Aber wer weiß, was die Franzosen bis zum Qualifying noch aus dem Hut zaubern können?