Max Verstappen spaltet die Massen. Der Niederländer ist schnell, doch er macht auch schlagzeilen. Mehrfach beschweren sich seine Fahrerkollegen, dass er zu aggressiv verteidigt. In Belgien erreichte die hitzige Diskussion einen Höhepunkt. Erneut gerieten Kimi Räikkönen und Verstappen aneinander, weil Verstappen den Finnen einmal abdrängte und ihn einmal auf der Geraden zum Lupfen zwang.

Selbst Mercedes-Vorstandsmitglied Niki Lauda, der den 18-Jährigen nach seinem Sieg in Barcelona bereits als Jahrhunderttalent gepriesen wurde, kritisierte den Niederländer nach den Aktionen in Belgien heftig. Red Bull Teamchef Christian Horner sieht die ganze Kritik als nicht gerechtfertigt an. "Der Move war an der Grenze, aber ich denke ist okay. Wenn es ein Problem gewesen wäre, hätten die Stewards was gesagt.", erklärte Horner schon nach dem Rennen bei RTL.

In Räikkönen hat Verstappen keinen Freund gefunden, Foto: Sutton
In Räikkönen hat Verstappen keinen Freund gefunden, Foto: Sutton

Jetzt bestätigte er gegenüber Autosport noch einmal, dass er die bisherige Kritik für ungerechtfertigt hält: "Es kommt drauf an, ob die Kritik verdient ist und in 99 Prozent der Fälle ist sie es nicht." Das liege aber nicht daran, dass er Fehlerfrei fährt. "Er ist ein junger Fahrer und da macht man nunmal ungewöhnliche Fehler, aber er lernt sehr schnell", so Horner.

Auf die Frage, wie jetzt damit umzugehen sei, antwortete Red Bulls Teamchef trocken: "Man ignoriert es und macht einfach weiter. Er steht nur aufgrund seiner Leistung im Fokus." Ein weiterer Punkt den Horner betont ist der, dass Verstappen noch sehr jung ist. "Wir haben es immer wieder gesehen, wenn sich außergewöhnliche Talente in den Sport einleben, dass es Kritik gibt."

Verstappens Strafen in der Formel 1 2016

OrtVergehenStrafeStrafpunkte
MonacoÜberlebenszelle getauschtStart aus der Boxengasse-
KanadaBehinderung von BottasVerwarnung-

Bei der umstrittenen Talenten verweist er auf Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Ayrton Senna. "Bei ihnen hatten wir das Gleiche, aber man sieht es durchweg in der Geschichte der Formel 1." Verstappen sei für sein Alter sogar bereits ziemlich bodenständig. "Wir vergessen schnell, dass er erst 18 ist, denn er ist bereits in seinem dritten Jahr im Formelsport nach einer großartigen Kartkarriere", sagte Horner.

Neben einigen Rekorden, die natürlich auch mit seinem Alter zu tun haben, hat Verstappen bereits in seinem zweiten Jahr in der Königsklasse seinen ersten Sieg erreicht. Die größte Überraschung dabei war, dass dies in seinem ersten Rennen für Red Bull geschah, nachdem er kurzfristig die Chance bekam von Toro Rosso aufzusteigen. Davon ist auch Horner begeistert: "Was er in kurzer Zeit erreicht hat ist beinahe erschütternd. Er hat ein unglaubliches Momentum und er wird uns weiterhin überraschen."