Die Würfel sind gefallen. Bei einem Meeting der Technikchefs der Formel-1-Teams und FIA-Renndirektor Charlie Whiting am Freitag in Monaco wurde beschlossen, dass die F1-Boliden ab der Saison 2017 mit dem Halo-System ausgerüstet sein sollen, um die Sicherheit der Piloten vor umherfliegenden Teilen zu erhöhen.

Damit setzte sich das an einen Heiligenschein erinnernde Halo-System gegen Red Bulls Aeroscreen, eine Cockpitkanzel, die einer Windschutzscheibe gleicht, durch. Halo war erstmals in Barcelona im Zuge der Testfahrten vor Saisonbeginn von den Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen getestet worden, Aeroscreen feierte sein Streckendebüt vor einen Monat in Russland.

Offiziell muss bis 1. Juli feststehen, welches System ab der nächsten Saison zur Anwendung kommt. Da die Zeit für weitere Aeroscreen-Testläufe jedoch zu knapp ist, fiel die Wahl beim Meeting in Monaco nahezu logischerweise auf Halo. Nicht vom Tisch ist allerdings die Möglichkeit, Aeroscreen ab 2018 einzusetzen.

Halo und Aeroscreen im Vergleich, Foto: Sutton
Halo und Aeroscreen im Vergleich, Foto: Sutton

Test mit verbesserter Version

Der weitere Fahrplan sieht nun vor, eine verbesserte Version von Halo am 24. Juni zu testen. Die überarbeitete Variante soll gegenüber seinem eher klobigen Vorgänger einen stromlinienförmigeren Look besitzen und damit den vielen Kritikern des Systems den Wind aus den Segeln nehmen. Zahlreiche Beobachter hatten sich vor allem aus optischen Gründen für Aeroscreen und gegen Halo ausgesprochen.

Verläuft der Test reibungslos, wird Halo beim nächsten Meeting der technischen Arbeitsgruppe am 6. Juli ins Reglement für 2017 aufgenommen werden.

Robsberg pro Halo

Einer jener Piloten, die Halo begrüßen, ist Nico Rosberg. "Wir hatten am Donnerstag einen Zwischenfall mit einem Gullideckel, und ich erwarte, dass Halo dabei geholfen hätte", sagte der Mercedes-Pilot am Rande des Monaco GP. Kritik habe es an Veränderungen immer gegeben, so Rosberg, der an Jackie Stewarts Bemühungen Ende der 60er-Jahre erinnerte, die F1 sicherer zu machen. "Die Zeitungen waren damals voll mit Kritik, und heute ist es dasselbe. Ich denke, es ist die richtige Richtung."