Felipe Massa sorgte im ersten Freien Training zum Großen Preis von China für jede Menge Action. Der Brasilianer erlitt gleich zwei Reifenschäden - beide Male links hinten. Zunächst platzte der Reifen an Massas Williams-Boliden bei hohem Tempo ausgangs Kurve fünf, woraufhin sich der Brasilianer ins Kiesbett drehte. Nach einem Check an der Box wurde Massa erneut auf die Strecke geschickt, doch der Reifenschaden wiederholte sich. Diesmal konnte der Brasilianer seinen Wagen jedoch unter Kontrolle halten und in langsamem Tempo an die Garage zurückkehren.

So sollte die Aufhängung normalerweise aussehen, Foto: Sutton
So sollte die Aufhängung normalerweise aussehen, Foto: Sutton

Nach eingehender Untersuchung kam man bei Williams zum Schluss, dass ein Setup-Fehler, der zur Folge hatte, dass der Reifen an der Bremsbelüftung schliff, dafür verantwortlich war, dass es zum doppelten Defekt links hinten kam. Dabei fiel die Setup-Änderung gegenüber dem letzten Rennen in Bahrain nur minimal aus, reichte aber, um für jede Menge Ärger zu sorgen.

"Als wir erkannt hatten, was los war, konnten wir es ändern, sodass am Nachmittag wieder alles in Ordnung war", schilderte Technikchef Pat Symonds die Vorgehensweise beim britischen Traditionsteam. Das zweite Training verlief für Massa nach einer Modifikation am Heck des Autos problemfrei, mit 34 Runden war er sogar einer der fleißigsten Piloten auf der Strecke.

Für Massa stellten die beiden Reifenschäden - insbesondere aufgrund des Abflugs - zwar Schreckmomente dar, verunsichern lässt sich der Routinier davon allerdings nicht. "Wenn man nicht genau weiß, was das Problem ist, hat es Auswirkungen auf einen, weil du nicht weißt, ob der Reifen hochgeht oder nicht", erklärte Massa. "Aber wenn das Team das Problem versteht, ist das wichtig. Ich vertraue ihnen."

Bottas im Glück

Dass nicht auch Massas Teamkollege Valtteri Bottas einen Reifenschaden erlitt, war einer glücklichen Fügung geschuldet. Weil nach Massas Ausritten jeweils die rote Flagge gezückt wurde, um die Strecke zu reinigen, konnte der Finne nicht so viel Zeit auf der Piste verbringen, was ihn vor Massas Schicksal bewahrte, denn er wäre mit dem gleichen Setup unterwegs gewesen.

"Ich habe zwischen den Sessions mit den Ingenieuren gesprochen und sie erklärten mir im Detail, was sie gefunden haben. Danach bin ich mit Vertrauen ins Auto gestiegen", sagte Bottas, der sich betont cool gab. "Wenn etwas passiert, passiert es. Es gibt keinen Grund, schon davor Angst zu haben."

Schmerzlich könnte sich für Williams der Verlust der kostbaren Streckenzeit auswirken. Nachdem am Freitag nur eingeschränkter Fahrbetrieb möglich war und der Samstag vermutlich nass werden wird, halten sich die Erkenntnisse für das Rennen bislang in Grenzen.