Warum wurde das 2. Training abgesagt?

Das für 14:00 Uhr Ortszeit angesetzte zweite Freie Training zum Großen Preis der USA in Austin musste abgesagt werden. Starker Regen und Blitzschlaggefahr verhinderten zunächst, dass die Session auf dem Circuit of the Americas freigegeben wurde. Nach einer knappen Stunde des Wartens entschied die Rennleitung schlussendlich, das Training ersatzlos zu streichen, da der Rettungshubschrauber in den nächsten zwei Stunden nicht starten hätte können, was aber Voraussetzung für die Abhaltung einer F1-Session ist.

Um 14:58 Uhr Ortszeit wurde das Training abgesagt, Foto: Sutton
Um 14:58 Uhr Ortszeit wurde das Training abgesagt, Foto: Sutton

Wie soll das Wetter am Samstag sein?

Laut UBIMET, dem offiziellen Wetterdienst der Formel 1, soll der Höhepunkt des Schlechtwetters, das eine Folge von Zufuhr von sehr feuchter Luft vom Golf von Mexiko sowie des vor der Pazifikküste Mexikos liegenden Hurrikan Patricia ist, erst am Samstag erreicht werden. "Am Samstag befindet sich eine Luftmassengrenze über Texas, somit ist auch in Austin über mehrere Stunden hinweg kräftiger Regen möglich", erklärt Meteorologe Martin Schreiter. Patricia sorgt den ganzen Tag über für Niederschlag, der vor allem mittags und nachmittags, also wenn das Qualifying stattfinden sollte, besonders intensiv ausfallen kann.

Könnte das Qualifying am Sonntag stattfinden?

Zum letzten Mal wurde vor zwei Jahren in Australien das Qualifying verschoben, Foto: Sutton
Zum letzten Mal wurde vor zwei Jahren in Australien das Qualifying verschoben, Foto: Sutton

Ja - und es wäre keine Premiere. Sowohl vor zwei Jahren beim Saisonauftakt in Australien als auch 2004 und 2010 in Japan sorgten heftige Unwetter dafür, dass das Qualifying von Samstag auf Sonntag verschoben werden musste. Bewahrheiten sich die Prognosen für Austin, scheint dieses Szenario erneut wahrscheinlich. Das Qualifying würde dann, sofern es das Wetter erlaubt, am Vormittag angesetzt werden, was für die Teams zwar einigen Stress bedeuten würde, allerdings herrschen zwischen dem Zeittraining und dem Rennen ohnehin Parc-fermé-Bestimmungen vor und an den Autos darf somit nur in sehr eingeschränktem Maße gearbeitet werden.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass das 3. Training und das Qualifying vorverlegt werden, um dem Schlechtwetter aus dem Weg zu gehen. Darüber will die FIA am Samstagmorgen entscheiden. Ist kein Qualifying möglich - auch nicht am Sonntag - wird die Startaufstellung vermutlich auf Basis des 3. Trainings gebildet. Gibt es vor dem Rennen gar keinen Fahrbetrieb mehr, könnten das 1. Training, die Startnummern oder der WM-Stand herangezogen werden.

Ist das Rennen in Gefahr?

Sollte es so stark wie am Freitag und vermutlich am Samstag regnen, ist auch das Rennen in Gefahr. Allerdings gehen die Prognosemodelle davon aus, dass das Tiefdruckgebiet im Laufe des Sonntags in Richtung Osten abziehen wird, wenngleich das genaue Timing noch unklar ist. Es könnte während des Grand Prix' also noch regnen, die Niederschlagswahrscheinlichkeit soll jedoch sukzessive sinken. Angesichts der Tatsache, dass im Vorjahr in Suzuka selbst unter dem Einfluss eines Taifuns gestartet wurde, ist nicht davon auszugehen, dass der US GP ausfällt. Seit dem chaotischen Kanada GP 2011 ist die Maximallänge eines unterbrochenen Rennens auf vier Stunden beschränkt.

Was sind die Erkenntnisse des 1. Trainings?

Rosberg schwamm im 1. Training am schnellsten, Foto: Sutton
Rosberg schwamm im 1. Training am schnellsten, Foto: Sutton

Auch das 1. Training in Austin stand im Zeichen des Regens, jedoch fiel dieser bei weitem nicht so stark aus und machte sogar einige Pausen. Insgesamt spulten die Fahrer 207 Runden ab, wobei McLaren-Pilot Jenson Button mit 20 Umläufen der Fleißigste war. Die Bestzeit ging an Nico Rosberg, wenngleich sich ihr Wert aufgrund der äußeren Umstände in Grenzen hielt. Auffällig - und wenig überraschend - war das gute Abschneiden der Renault-Teams Red Bull und Toro Rosso mit den Plätzen zwei, drei, vier und sieben. Ist die Strecke nass, spielt die Motorpower eine untergeordnete Rolle und die Aerodynamik kommt mehr zum Tragen. Insofern wird man im Red-Bull-Lager vermutlich noch den einen oder anderen Regentanz aufführen.