Sein Ausfall in Sochi brachte Nico Rosberg wohl um die letzten theoretischen Chancen auf den WM-Titel. Zwar sind noch 100 Punkte in den verbleibenden vier Rennen zu vergeben, doch angesichts eines Rückstandes von 73 Punkten auf Lewis Hamilton glaubt keiner mehr so wirklich an ein Lazarus-Comeback im Titelrennen. Nicht einmal Rosbergs Chef Toto Wolff. "Es ist schade, dass Nico nicht länger um die WM kämpfen konnte, denn er hat es gut gemacht", lobte Wolff gegenüber der Marca die Leistungen seines Fahrers.

Nun jedoch müsse Rosberg auf seinen zweiten Platz im Duell gegen Sebastian Vettel achten, wenngleich der 30-Jährige mehrfach betonte, es zähle für ihn nur der Titel, zweite Plätze seien ihm egal. "Der zweite Platz ist in Gefahr, da Sebastian nun vor ihm ist. Aber Nico hatte auch ziemliches Pech", erinnert Wolff an die zahlreichen technischen Probleme, unter anderem in Russland.

Dennoch habe Rosberg noch gute Chancen, den Ferrari-Piloten einzuholen. "Es ist noch nicht vorbei. Wir haben noch vier Rennen und er war in Sochi sehr stark - er holte die Pole Position und führte das Rennen an, bis sein Auto kaputtging", weiß der Österreicher. Er stellt klar: "Die Ergebnisse liegen unterhalb seines tatsächlichen Levels."

Nico Rosberg schreibt die WM noch nicht ab, Foto: Sutton
Nico Rosberg schreibt die WM noch nicht ab, Foto: Sutton

Während Wolff für Rosberg also vor allem Rang zwei in der WM als Ziel ausgibt, denkt der Mercedes-Pilot gar nicht daran, die Flinte bereits ins Korn zu werfen. "Ich bin weiter darauf fokussiert und es sind immer noch vier Rennen", erklärte er gegenüber RTL. "Wir haben ein fantastisches Auto und ich gehe in die letzten vier Rennen mit dem Ziel, diese zu gewinnen", gibt Rosberg die Marschroute vor.

Titel nicht zu früh feiern

Nichtsdestotrotz kann Lewis Hamilton mit einem eigenen Sieg bereits in Austin Weltmeister werden, wenn Sebastian Vettel nicht Zweiter wird. Der vierte Titelgewinn in zwei Jahren für Mercedes ist fast perfekt. Aber nur fast, wie Toto Wolff anmerkt. "Wir haben schon einige Comebacks in der Formel 1 gesehen, daher möchte ich nicht feiern, bis es auch tatsächlich geschafft ist", übt sich der Mercedes-Motorsportchef in Zurückhaltung.

Gerade in der Königsklasse könne stets alles passieren. "Das ist immer die Gefahr des Sports. Man muss immer aufmerksam sein und in der Lage, zu reagieren. Die Formel 1 ist eine schnelllebige Welt. Man muss immer vorsichtig sein", so Wolff.