Die roten Bullen kamen am Samstag in Sochi nicht über die Plätze zehn und elf hinaus. Daniil Kvyat schied bei seinem Heimspiel schon in Qualifying zwei aus, Daniel Ricciardo war als Zehnter nur wenig besser. Sein Rückstand zur Spitze gestaltete sich mit 2,6 Sekunden relativ deutlich. Teamchef Christian Horner und die Fahrer beteuerten im Anschluss, dass sie dieses Ergebnis nicht überrascht habe.

"Auf dieser Strecke dachten wir vielleicht an Platz neun im Qualifying. Also haben wir nicht so viel verloren", beschrieb Daniel Ricciardo die angeblich geringen teaminternen Erwartungen. Sein Boss pflichtete bei. "Wir wussten, dass es schwierig werden würde, denn die Strecke passt nicht zu unserem Auto", erklärte Christian Horner. Ganz so bescheiden hatten die Aussagen des Rennstalls im Vorfeld des Wochenendes allerdings nicht geklungen.

Daniil Kvyat konnte sich beim Russland GP bisher kaum zeigen

Besonders enttäuscht dürfte Daniil Kvyat sein. Der Russe konnte sich auf heimischem Boden seinen zahlreichen Fans bislang kaum präsentieren. Diesel und Regen verkürzten die Fahrzeiten am Freitag. Das dritte freie Training wurde nach dem Sainz-Unfall vorzeitig abgebrochen und an der letzten Qualifying-Phase durfte der Local Hero dann als Elfter auch nicht mehr teilnehmen.

Seine Landsleute bekamen ihn kaum zu sehen: Daniil Kvyat, Foto: Sutton
Seine Landsleute bekamen ihn kaum zu sehen: Daniil Kvyat, Foto: Sutton

Direkt nach dem Ausscheiden hatte er per Boxenfunk moniert, die Reifen seien "nicht bereit" gewesen. Aus dem Auto ausgestiegen ergänzte er: "Leider hatten wir nur eine schnelle Runde auf dem letzten Reifensatz, daher mussten wir etwas später raus als wir wollten. Ich hätte mich auf einer zweiten Runde sicher verbessert, aber da hatten wir keine Zeit mehr. Das ist ein wenig enttäuschend."

Der Ausblick für das Rennen gestaltete sich entsprechend. Er werde "hart fighten und hoffentlich in die Punkte kommen" versicherte Kvyat. Doch auch hier folgte direkt wieder eine Einschränkung. Man habe "starke Teams" um sich herum, mahnte Daniel Ricciardo und fuhr fort: "Ich glaube nicht, dass wir hier in die Top fünf kommen können." Schon der direkt vor dem Australier startetende Max Verstappen im Toro Rosso dürfte zum großen Problem werden, wenn beide Fahrer die gleiche Performance zeigen wie heute.

Zum Duell mit dem Schwesterteam sagte Ricciardo: "Es ist die bessere Strecke für die Toro Rosso. In den Longruns müssten wir aber schneller sein. Wir sollten Max morgen kriegen. Sie haben allerdings auf den Geraden einen Vorteil." Es werde wohl ein ziemliches Benzinspar-Rennen, vermutete er. "Wir werden mit der Downforce runtergehen morgen, um Krafstoff zu sparen. Eigentlich würden wir mehr nehmen, aber das können wir hier nicht. Wir müssen da den Schaden minimieren", so der 26-Jährige.