Noch ist es zwar nicht offiziell, viel deutet jedoch daraufhin, dass Red Bull in der nächsten Saison nicht mehr mit Renault-, sondern mit Ferrari-Motoren an den Start gehen wird. Während Mercedes ausgeschlossen hat, Red Bull mit Motoren zu beliefern, steht die Scuderia einem solchen Deal durchaus positiv gegenüber. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne zeigte sich im Rahmen des Italien GP jedenfalls nicht abgeneigt, den Rivalen ausurüsten.

Sollte Red Bull tatsächlich in den Genuss von Power Units aus dem Hause Ferrari kommen, wäre die britisch-österreichische Mannschaft auf einen Schlag wesentlich besser aufgestellt, würde sich zum traditionell guten Chassis schließlich auch ein konkurrenzfähiger Antriebsstrang hinzugesellen. Diese Meinung vertritt auch Mark Webber, der von 2007 bis 2013 für Red Bull fuhr und in dieser Zeit neun Rennsiege feierte.

"Renault und Red Bull werden sich trennen und Ferrari scheint die beste Option für sie zu sein", erklärte der Australier in der Gazzetta dello Sport. "Mit diesen Motoren könnten sie schon jetzt gewinnen", so Webber weiter, der anfügte: "Erinnert ihr euch an Vettel mit seinem Ferrari-angetriebenen Toro Rosso?" Vettel gewann 2008 den Großen Preis von Italien und bescherte Red Bull damit den ersten Sieg seines Formel-1-Engagements.

Vettel gewann 2008 in Monza mit Ferrari-Power, Foto: GEPA
Vettel gewann 2008 in Monza mit Ferrari-Power, Foto: GEPA

Singapur: Red Bull hat Podium im Blick

Wie gut das Red-Bull-Chassis tatsächlich ist, wird sich am kommenden Wochenende in Singapur zeigen, wo der Motor aufgrund der vielen Kurven lediglich eine untergeordnete Rolle spielt. In Budapest, das über ein ähnliches Streckenlayout verfügt, gelang Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo zum bislang einzigen Mal in dieser Saison der Sprung auf das Podium.

"Das Auto läuft jetzt gut", meinte Kvyat am Rande eines Sponsorentermins am Wochenende in Moskau. "Theoretisch sollte Singapur unserem Auto liegen." Ins selbe Horn stieß auch sein Teamkollege Ricciardo. "Wir erwarten in Singapur konkurrenzfähig zu sein. Wir können dort wirklich um das Podium kämpfen." Um nichts dem Zufall zu überlassen, wechselte Red Bull in Monza an beiden Autos die Motoren, um beim Nachtrennen straffrei mit frischen Aggregaten angreifen zu können.