Eine Blitzentscheidung über den sehnlich erwarteten F2005 konnte die Scuderia Ferrari gestern nach dem ersten Testtag mit einem der Stammfahrer nicht fällen. Stattdessen verhagelte ein mysteriöses Zuverlässigkeitsproblem den Testtag von Rubens Barrichello.

So gab der Brasilianer zwar zu Protokoll, dass der neue Wagen schneller als der F2004 M sei, doch stoppte ihn auf seiner letzten Runde ein vermutetes Motorenproblem. "Ich fühlte, dass etwas nicht in Ordnung war und plötzlich ging der Motor aus."

Entsprechend düstere Mine setzten die Verantwortlichen auf, denen bestens bewusst ist, dass ihnen ein bis zwei Sekunden schnellerer Wagen nichts hilft, wenn er nicht zuverlässig ist. "Die Kühlung am Wagen ist noch nicht ausreichend. Es liegt nicht an den Kühleinlässen, aber an anderen Komponenten - die Elektronikkontrollbox überhitzt derzeit noch und wir haben eine neue Kupplung", so Ross Brawn in Malaysia.

"Normalerweise hat man ein oder zwei Monate um solche Probleme auszusortieren, weswegen wir hoffen müssen, dass alles glatt geht", erklärte der Technikdirektor weiter. "Es sieht so aus, als ob Bahrain etwas besser für die Reifen ist und auch die Temperaturen niedriger sind, was einer der Gründe dafür ist, dass wir das neue Auto nehmen möchten."

Trotz des Zeitschlammassels und dem aktuellen Formtief bereut Brawn die Entscheidung mit dem Vorjahreswagen zu starten nicht. "Es gab einige technische Schritte, welche wir mit dem neuen Auto machen wollten, die wir ohne die zusätzliche Zeit einfach nicht geschafft hätten", betonte er in Motorsport News. "Als die neuen Regeln bekannt wurden, war unser Getriebe- und Motorenpaket nicht sehr gut darauf abgestimmt, da bei einer Beschneidung des Diffusors dessen zentraler Part sehr wichtig wird."

Entsprechend mussten die Roten die Innenseite des Diffusors ausbauen und dann den Motor und das Getriebe auf eine "extremere" Art und Weise bauen. "Wir entschieden, dass wir nicht das richtige Paket dafür hatten, weshalb wir mit einem neuen Getriebe beginnen mussten. Ob dies die richtige Entscheidung war, können wir erst am Ende des Jahres beantworten."