Empfindliche Strafe gegen Ex-Teamchef Flavio Briatore: Der 65-Jährige ist wegen Steuerbetrugs zu einer 23-monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Die Yacht "Force Blue" wurde 2010 in La Spezia in Beschlag genommen und ist nun konfisziert worden. Briatore hatte das 60 Meter lange Boot von 2006 bis 2010 verwendet, aber nicht selbst dafür bezahlt. Stattdessen lief der Vertrag über die Scheinfirma Autumn Sailing Ltd., die die Yacht für 34.000 Euro pro Tag an Briatore vermietet hat.
Für solche Gesellschaften bestehen in Italien Steuervergünstigungen, unter anderem beim Treibstoff. Mindestens 3,6 (andere Quellen sprechen von 5) Millionen Euro sollen Briatore und die Firma so am Fiskus vorbei geschleust haben. Die Firmeninhaber wurden ebenfalls zu unterschiedlichen Strafen verurteilt, unter anderem muss eine Teilhaberin sieben Millionen Euro Strafe zahlen.
Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre für Briatore gefordert, der sich aber auch über die Bewährungsstrafe höchst ungehalten zeigte. Seine Anwälte kündigten bereits an, in Revision gehen zu wollen: "Das ist nicht das Urteil, das wir erwartet haben. Wir werden in Berufung gehen und bis zum Ende kämpfen", heißt es von seinem Hauptanwalt Massimo Pellicciotta.
Briatore war 1989 zum Teamchef des Benetton F1 Teams berufen worden und leitete dieses bis 1997. Mit der werksseitigen Rückkehr von Renault im Jahre 2001 übernahm er das Team wieder und fungierte bis 2009 als Teamchef,bis er wegen der "Crashgate"-Affäre, in deren Rahmen er mit einem Crash von Nelson Piquet Jr. den Großen Preis von Singapur 2008 manipuliert hatte, zunächst auf Lebenszeit aus dem F1-Zirkus verbannt wurde. Zwar wurde diese Strafe aufgehoben, im Motorsport übernahm er aber nie wieder ein offizielles Amt.
Auf der Yacht wurden einige wegweisende Entscheidungen für die Richtung der Formel 1 beschlossen, unter anderem Regeländerungen für die Saison 2010.
diese Formel 1 Nachricht