Mit einer starken Performance in Spielberg gewinnt Nico Rosberg den Großen Preis von Österreich. Für den Mercedes-Fahrer ist es nach Barcelona und Monaco der dritte Saisonsieg. Gleich am Start überholt der Deutsche seinen Teamkollegen Lewis Hamilton, der am Samstag mit knappem Vorsprung die Pole Position herausgefahren hatte.

"Yeeees, yeeees, come on guys", jubelt Rosberg auf der Ziellinie in den Funk. "Das Auto war heute großartig. Vielen, vielen Dank!" Der Schlüssel zum elften Karriere-Erfolg des Deutschen ist in Spielberg neben dem gewonnen Start das Boxenstopp-Duell Mitte des Rennens. Nachdem Rosberg in den ersten Kurven einige Attacken Hamiltons abgewehrt hat, fährt er einen kleinen Puffer heraus und biegt in Führung liegend ab zum Reifenwechsel.

Direkt am Start legt Rosberg den Grundstein für den Sieg, Foto: Sutton
Direkt am Start legt Rosberg den Grundstein für den Sieg, Foto: Sutton

Vibrationen: Zittern kurz vor Rennende

Hamilton kommt erst zwei Umläufe später, während Rosberg auf den Pirellis viel Zeit herausfährt. So kommt der Brite nach seinem Stopp deutlich hinter dem Deutschen zurück auf die Strecke. Noch dazu überfährt Hamilton dabei die weiße Linie und kassiert eine 5-Sekunden-Strafe. Diese sollte nach dem Rennen auf sein Ergebniss addiert werden. Mercedes meldet dies per Funk auch ins Cockpit von Nico Rosberg, sodass dieser das Rennen entspannter beenden kann. "Das hat den Druck rausgenommen. Selbst wenn er nochmal rangekommen wäre, wäre es egal gewesen", sagt Rosberg.

Dennoch ist die Aufregung kurz vor Schluss noch einmal groß, als heftige Vibrationen an seinem Mercedes auftreten. "Ich glaube das waren die Bremsen. Das hatte nichts mit den Reifen zu tun. Er hat sich dann etwas zurückgenommen, um das Auto ins Ziel zu bringen", erklärt Teamchef Toto Wolff.

Rosberg feiert den zweiten Spielberg-Sieg in Folge, Foto: Sutton
Rosberg feiert den zweiten Spielberg-Sieg in Folge, Foto: Sutton

Großes Lob von Lauda und Wolff

"Es ist ein tolles Gefühl hier wieder zu gewinnen. Ich bin ganz, ganz glücklich", sagt Rosberg, der bereits im Vorjahr in Spielberg triumphierte. "Der Start hat im Grunde die Entscheidung gebracht. Da habe ich den Sieg klargemacht. Dann gab es nur einen kurzen Kampf in den ersten Kurven, aber da habe ich mich gut verteidigt und gepusht so gut es geht. Ich habe mich gefreut, dass da der Abstand größer wurde", sagt Rosberg.

"Nico war heute klar besser. Er hat den Lewis gut kontrolliert. Er hätte diesen Fehler nicht machen dürfen, aber Nico hätte auch so gewonnen", lobt Mercedes-Boss Niki Lauda. "Nico war von Anfang an der Bessere. Das war ein perfekter Start, er hat sofort eine tolle Pace gezeigt, ergänzt Wolff. Besonders gut gefiel Niki Lauda die Boxeneinfahrt des Deutschen auf letzter Rille. "Die war toll. Sehr viel zu optimistisch, was er da aufgeführt hat. Volle Pulle gebremst, wenn er da nur einen Zentimeter einen km/h zu schnell fährt, ist er weg. Das so haarscharf zu machen würde ich ihm nicht nochmal raten. Aber weil es geklappt hat, hat er es richtig gut hingekriegt", sagt Lauda. "Joa, das war am Limit", sagt Rosberg mit einem breiten Grinsen.

In der WM fehlen Rosberg nur noch zehn Punkte auf Hamilton, Foto: Sutton
In der WM fehlen Rosberg nur noch zehn Punkte auf Hamilton, Foto: Sutton

WM-Rückstand verkürzt

In der Fahrerweltmeisterschaft verkürzt Rosberg den Rückstand auf Hamilton damit um sieben auf nun zehn Punkte (169:159). "Ich freue mich total. Bis auf Graining am Ende des ersten Stints ist heute alles glatt gelaufen. Das Auto war sensationell. Ich habe sieben Punkte auf Lewis gutgemacht und zehn sind nicht mehr viel. Da ist noch alles drin", sagt Rosberg. "Es ist völlig offen, da mache ich mir keine Kopf drum. Es sind noch so viele Rennen", ergänzt Toto Wolff. Sebastian Vettel verliert mit Rang vier in der Steiermark als Drittplatzierter (120) weiter an Boden auf Rosberg.