Will Red Bull Racing beim Heimrennen des Teams in Spielberg Punkte machen, müssen sich Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat gewaltig ins Zeug legen. Da beide Piloten bereits den fünften Motor in dieser Saison einsetzen, kassierten sie eine Rückversetzung um je zehn Startplätze und konnten damit nur die ebenfalls von der Technik im Stich gelassenen McLaren-Piloten hinter sich halten.

"Wir wussten, dass es schwierig wird. Wir sind eigentlich positiv überrascht, dass wir vom Speed beide Autos in den Top-10 haben müssten", war Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko mit der reinen Qualifying-Pace seiner Piloten durchaus zufrieden. "Ricciardo hatte ein Softwareproblem beim Zurückschalten, was das Auto beim Bremsen instabil gemacht hat. Kvyat hatte durch den Abflug von Hamilton kein DRS, da wären vielleicht noch ein oder zwei Positionen drinnen gewesen. Es ging besser als erwartet", bilanzierte der Österreicher.

Wie Marko im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com verriet, wählte Red Bull das Setup bereits mit Hinblick auf das Rennen und fuhr mit extrem flachen Flügeln, um es Ricciardo und Kvyat leichter zu machen, Überholmanöver zu setzen. Dennoch glaubt Marko nicht, dass es seinen Schützlingen gelingen wird, ohne fremde Hilfe zu punkten.

"Ohne Crash oder Probleme von anderen wird es ganz schwer, in die Punkte zu kommen", gab er sich keinen Illusionen hin. "Aber die Wettervorhersage war bisher nie genau, ein kleiner Regenschauer würde uns sehr helfen." Kategorisch ausschließen will Marko eine Fahrt in die Top-10 jedenfalls nicht: "Es sind hier immer Überraschungen möglich", spielte er auf die zahlreichen Ausrutscher an, die es bislang in Spielberg zu sehen gab.

Verstappen startet von Platz sieben, Foto: Sutton
Verstappen startet von Platz sieben, Foto: Sutton

Punkte für Toro Rosso drin

Während es für Red Bull schwierig werden dürfte, Zählbares zu erreichen, traut Marko dies dem Junior-Team Toro Rosso allemal zu. Vor allem der von Platz sieben startenden Max Verstappen sollte gute Chancen auf ein starkes Ergebnis haben - obwohl er am Freitag nach dem Training wegen der vielen Bodenwellen über Kopfschmerzen klagte. "Wenn Max im Auto sitzt, spürt er überhaupt nichts, außer dass er das Auto so schnell wie möglich bewegen will", hat Marko diesbezüglich aber keine Bedenken.

An der Spitze des Feldes sieht der Österreicher Mercedes ungefährdet dem nächsten Sieg entgegenfahren. "Immer die Ferrari-Gefahr herbeireden und wenn es ernst wird, stehen sie vorne. Der Abstand ist, wenn man die Streckenlänge in Bezug ist, eh immer der gleiche", stichelte er gegen das Understatement der Silberpfeile. "Im Normalfall gewinnt Hamilton."