Es ist kein Geheimnis, dass Fernando Alonso in diesem Jahr gerne beim 24 Stunden Rennen von Le Mans an den Start gegangen wäre. Die Verhandlungen mit Porsche waren bereits weit fortgeschritten, allerdings verhinderte ein Veto von Honda den Start des Spaniers beim Klassiker an der Sarthe. "Ich war schon zu 99,9 Prozent mit Hülkenberg in einem Auto", gab der Spanier nach dessen Sieg am vergangenen Wochenende sogar zu.

"Ich wusste aber im Dezember mehr oder weniger, dass es nicht möglich sein würde und dann habe ich aufgehört, darüber nachzudenken", so der Spanier. Allerdings hat der McLaren-Pilot noch immer gute Beziehungen zu Porsche. Ein Start im nächsten Jahr hängt erneut von Honda ab. "Ich habe noch viele Jahre vor mir, um das erleben zu dürfen. Hoffentlich kommt diese Zukunft früher."

Auch wenn es 2016 erneut am Honda-Veto scheitern sollte: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. "Ich werde in Zukunft auf jeden Fall einmal die 24 Stunden von Le Mans fahren", verspricht Alonso. "Wenn nicht jetzt, dann sicher nach meiner Formel-1-Karriere."

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister konnte sich im vergangenen Jahr schon ein Bild von der größten Motorsportveranstaltung der Welt machen, als er die Flagge schwenken durfte. Spätestens seit diesem Besuch ist Alonso Feuer und Flamme für Le Mans: "Die Autos sind sehr attraktiv und die Tatsache, dass man jede Runde konstant pushen kann, ist auch sehr attraktiv aus Fahrersicht. Man fährt das gleiche Auto über mehrere Stunden, in der Formel 1 fährt man von Runde zu Runde ein anderes Auto, weil man Reifen, Batterie und Benzin managen muss."

Alonso würde gern in Le Mans starten, Foto: Porsche
Alonso würde gern in Le Mans starten, Foto: Porsche

Indianapolis im Blick

"Der Monaco GP in der Formel 1, die 24 Stunden von Le Mans und Indy 500 - das sind die drei prestigeträchtigsten Rennen", zählt Alonso auf. "Alle anderen Rennen sind eher normal. Diese sind einzigartig." Auch das Indy 500 ist für den McLaren-Piloten denkbar. Honda würde hier sogar Motoren liefern, allerding überschneidet sich das Rennen oftmals mit der Formel 1. In diesem Jahr war der Klassiker in Indianpolis zeitgleich mit dem Monaco GP. Trotzdem will er einen Start nicht ausschließen. "Vielleicht, ich bin sehr jung. Wenn ich mich rasiere, sehe ich sehr jung aus", scherzte er.

Trotz eines möglicherweise verpassten Le-Mans-Sieges blickt Alonso aus zweierlei Gründen nicht mit Wehmut auf den Erfolg seines Kollegen: "Es freut mich sehr für ihn, er hat es verdient. Er ist ein großes Talent, aber in der Formel 1 hatte er nicht das Glück, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Er repräsentiert uns Formel-1-Fahrer auch ganz gut, deswegen ist sein Sieg für uns alle eine gute Nachricht. Wenn er 20. geworden wäre, wäre das keine gute Nachricht für uns."

Übrigens wären Hülkenberg und Alonso nicht nur bei Porsche beinahe Teamkollegen geworden. Hülkenberg war auch immer wieder bei Ferrari im Gespräch. "Nico war einige Jahre sehr nah dran", verrät Alonso. Inzwischen wird der Deutsche auch als möglicher Räikkönen-Nachfolger gehandelt. Ob es dazu kommen wird, bezweifelt Alonso jedoch.