Ein Jahr nach der Rückkehr in die Formel 1 empfängt die Steiermark an diesem Wochenende wieder die Königsklasse des Motorsports am Red Bull Ring. Am 4,3 Kilometer langen Kurs mit einzigartiger Bergkulisse warten schnelle Kurven auf die Piloten - Motorenleistung ist gefragt. Ein spannendes Rennwochenende steht bevor.

Ein Event für die Fans, Foto: Red Bull/GEPA
Ein Event für die Fans, Foto: Red Bull/GEPA

12 Prozent Steigung

Der Red Bull Ring führt die Piloten nicht nur 71 Mal im Kreis, sondern auch 71 Mal hoch und runter. 60 Höhenmeter gilt es zu bezwingen, die maximale Steigung von 12 Prozent fordert Leistung von den Motoren - vor allem von den drei längeren Geraden.

Auf der Start und Zielgeraden werden Geschwindigkeiten von deutlich über 300 Stundenkilometer erreicht. In Turn eins wartet der erste harte Bremspunkt. Von rund 125 km/h steht das Beschleunigungsrennen den Berg hinauf zur zweiten Kurve an. Hier verzögern die Piloten am stärksten. Mit rund 65 Stundenkilometern ist die Remus Kurve auch die langsamste Stelle der Strecke.

Lauda, Pirelli und Rindt

Die nächste Gerade wartet schon: Nach Start/Ziel beherbergt die dritte Gerade die zweite DRS-Zone. Anders als in Montreal gibt es aber zwei Messstellen für die Aktivierung. Nach dem letzten harten Bremspunkt geht es ins Infield des Kurses.

Eine doppel-links-Passage führt die Piloten wieder den Berg herunter. 9,3 Prozent Gefälle werden angegeben. Die erste der beiden Linkskurven führte im Vorfeld zu großen Diskussionen, weil sie bislang Niki Lauda Kurve hieß. Dietrich Mateschitz verkaufte die Kurvennamen an Sponsoren, so dass Niki Lauda seine Kurve an Pirelli abgeben musste. Lediglich der verstorbene österreichische Ex-Weltmeister Jochen Rindt durfte seine Kurve behalten.

Zu besagter Rindt Kurve führt eine kürzere Gerade mit Rechtsknick, ehe - je nach Zählweise - Kuve 7 oder Kurve 9 schon wieder auf Start/Ziel führt. "Es ist eine enge Strecke, nicht die längste und sie hat auch nicht so viele Kurven. Aber was dort ist, ist gut", fasst Daniel Ricciardo den Red Bull Ring passend zusammen.

Die Formula Unas empfangen auch in diesem Jahr wieder die Formel 1-Piloten, Foto: Mirja Geh/Red Bull Content Pool
Die Formula Unas empfangen auch in diesem Jahr wieder die Formel 1-Piloten, Foto: Mirja Geh/Red Bull Content Pool

Neben dem Layout ist für die Techniker die Tatsache interessant, dass auf knapp 700 Meter über dem Meeresspiegel gefahren wird. Nur in Sao Paulo finden die Ingenieure ähnliche Bedingungen vor. Was bei den Saugmotoren noch Leistungsverlust zur Folge hatte, wirkt sich bei den Turbomotoren nur auf den zweiten Blick aus. Der Turbolader verdichtet durch höhere Drehzahlen die Luft stärker, so dass die gleiche Menge Luft in die Brennkammern kommt.

Die wenigen harten Bremspunkte in Verbindung mit den vielen Vollgas-Passagen sorgen dafür, dass wenig kinetische Energie rekuperiert werden kann, der Energiebedarf aber hoch ist. Die Leistung soll aus der MGU-H stammen, was wiederum eine zusätzliche Belastung für den Turbolader darstellt.

Für die Reifen ist der Red Bull Ring keine allzu große Herausforderung. Weil es quasi keine schnellen Kurven gibt, sind die lateralen Kräfte auf die Pneus eher gering. Pirelli bringt deshalb die zwei weichsten Reifenmischungen nach Spielberg.