Reifenhersteller Michelin ist enttäuscht von der aktuellen Reifensituation in der Formel 1: Die Franzosen würden die Fahrzeuge der Königsklasse gerne mit stabileren Pneus ausstatten. Doch Bernie Ecclestone und die meisten Teamchefs wollen den Reifenhersteller bremsen.

Michelin schlägt sich auf die Seite derer, die auch am Ende eines Rennens lieber hohen Speed statt Reifenschonen wollen - eine vor allem bei Fahrern und Fans populäre Sicht. "Wir sind enttäuscht über die diesbezügliche, aktuelle Situation der Formel 1", so Pascal Couasnon, Motorsport-Direktor des Herstellers in der Daily Mail."

Couasnon: "Wir wollen den Fahrern die Möglichkeit geben, mehr von ihrem Können zu zeigen und das Maximum aus den Reifen herauszuholen." Pirelli steht seit dem Einstieg 2011 in der Kritik, weil die Pneus zu stark und künstlich abbauen - was allerdings von den Regelhütern gewollt ist, damit die Rennen spannender werden.

Ein weiterer Streitpunkt: Die Franzosen wollen die Formel-1-Autos von aktuell 13 auf 18-Zoll-Reifen umrüsten. Auch Pirelli würde lieber mit größeren Reifen fahren, da diese Reifendimensionen näher an der Serie wären. Allerdings scheint ein Umstieg derzeit unwahrscheinlich, lediglich breitere Reifen sollen kommen.

Bei Michelin ist man von der Haltung der Formel 1 enttäuscht: "Wer unsere Vorschläge ablehnt, sollte selbst Lösungen präsentieren. Dann sehen wir, was die Menschen eher interessiert", so Couasnon.

Das Unternehmen hatte kürzlich bekannt gegeben, dass es eine Bewerbung als alleiniger F1-Reifenlieferant für die Saisons 2017 bis 2019 abgebeben hat. Das letzte Engagement von Michelin in der Königsklasse liegt rund 10 Jahre zurück.