Force India kündigte bereits beim Saisonauftakt in Melbourne an, dass Sergio Perez und Nico Hülkenberg die ersten Rennen leiden müssen. Der indisch-britische Rennstall aktualisierte das Vorjahresauto so, dass es dem neuen Reglement entsprach, viel mehr passierte allerdings nicht. Lange war es unklar, wann die B-Spezifikation des neuen Boliden kommen wird.

Die Nase erhält wohl eine Schönheits-OP, Foto: Sutton
Die Nase erhält wohl eine Schönheits-OP, Foto: Sutton

Nun scheint der Rollout-Termin fix zu sein: die Testfahrten nach dem Österreich GP. Die Crashtest-Auflagen der FIA sind schuld daran, warum das neue Auto so spät kommt. Den ersten Crashtest bestanden die neuen Teile nicht. "Aber es war ziemlich knapp", sagte Bob Fernley zu Autosport. Beim zweiten Test gab es keine Beanstandungen mehr. Beim Großbritannien GP sollen die neuen Teile zum ersten Mal im Rennen zum Einsatz kommen.

Wahrscheinlich wird die neue Spezifikation eine kürzere Nase enthalten - hier sind die Crashtests am schwierigsten. Mit einer kürzeren Nase kann mehr Luft unter das Auto geleitet werden, was im Endeffekt mehr Downforce bringen soll. Allerdings zieht eine solche Änderungen gleich einen ganzen Rattenschwanz an weiteren Änderungen mit sich, weil sich schon vorne am Auto der Luftfluss ändert.

Mehrere Gründe für Verzögerung

Der Toyota-Windkanal ist beliebt bei Kunden, Foto: Toyota
Der Toyota-Windkanal ist beliebt bei Kunden, Foto: Toyota

Hülkenberg und Perez dürfte das Update freuen: Aktuell fehlt dem VJM08 schlichtweg Downforce. "Und Downforce ist sogar in Monaco King", meint der Deutsche. Dass Force India nicht früher mit größeren Upgrades kam, hat mehrere Gründe: Finanziell ist der Rennstall von Vijay Mallya nicht auf Rosen gebettet, zudem zog das Team Anfang des Jahres in den Toyota-Windkanal in Köln um.

Das bedeutet nicht nur logistisch eine neue Herausforderung, sondern vor allem beim Windkanal-Modell. Bislang arbeitete Force India mit einem 50-Prozent-Modell, die Toyota-Anlage erlaubt aber auch den Einsatz von 60-Prozent-Modellen. Ein größerer Maßstab erlaubt genauere Messungen, allerdings ist der Bau eines Windkanal-Modells eine aufwendige Angelegenheit. Größer als 60 Prozent der Originalgröße darf ein solches Modell übrigens nicht das, das verbietet das Reglement.