Im Rahmen des Treffens der Strategiegruppe in der vergangenen Woche wurden Vorschläge für Regeländerungen präsentiert. Während aktuell Pirelli zwei Reifenmischungen für jedes Rennwochenende aussucht, soll zukünftig jedes Team seine eigene Kombination zusammenstellen dürfen. Damit könnte jede Mannschaft nach eigenem Ermessen - und dem jeweiligen Auto entsprechend - zwei Reifenmischungen für jeden Grand Prix selbst aussuchen.

Michelin zog sich nach der Saison 2006 aus der F1 zurück, Foto: Sutton
Michelin zog sich nach der Saison 2006 aus der F1 zurück, Foto: Sutton

Wenn es nach Fernando Alonso geht, sind diese Neuerung für die kommende Saison allerdings noch nicht umfassend genug. "Im Jahr 2006 waren die Reifen von Bridgestone und Michelin unglaublich, weil sie sich gegenseitig bis zum Limit angestachelt haben", sagt der McLaren-Honda-Pilot über die Zeit, in der zwei Reifenhersteller in der Formel 1 vertreten waren. Nach der Einführung eines Einheitsreifens habe sich zuerst Bridgestone und in der Folge Pirelli zurücklehnen können, so der Spanier.

Wem nutzt der Reifenkrieg?

Vergangene Woche dann der Paukenschlag: Michelin prüfe 2017 die Rückkehr in die Königsklasse. Das Vorpreschen der Franzosen grätschte F1-Zampano Bernie Ecclestone mit voller Entschiedenheit ab. Auch Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery zeigt sich gegenüber der Idee eines neuerlichen Reifenkriegs zurückhaltend.

"Wir sollten genau auf die Regeln schauen", pocht der Brite auf das derzeitige Reglement. "Es sieht so aus, dass niemand einen Reifenkrieg möchte - gerade was die derzeitige ökonomische Situation angeht."

Letztlich sei die Formel 1 eine Meisterschaft für Teams und Fahrer, so Hembery weiter. "Als Reifenhersteller im Wettbewerb ist es außerdem schwierig zu wissen, ob ein 'Sieg' überhaupt wahrgenommen wird. Es wäre sehr schwierig, einen neuen Reifenkrieg in der Formel 1 zu eröffnen."