Lewis Hamilton setzt seine bisherige Qualifying-Dominanz auch in Sepang fort. Der Mercedes-Pilot sicherte sich die Pole Position zum Großen Preis von Malaysia. Nach einem regnerischen Qualifying und einiger Verzögerung machte Hamilton im Q3 schon mit seiner ersten schnellen Runde auf Intermediate-Reifen alles klar. Seine Rundenzeit von 1:49.834 Minuten reichte aus, um die Verfolger Sebastian Vettel und Nico Rosberg auf die Plätze zwei und drei zu verweisen.

Hamilton, das Qualifying-Monster: Es war nicht nur seine zweite Pole in dieser Saison, sondern gleichzeitig seine 40. In der Formel 1. Damit liegt der amtierende Weltmeister in der ewigen Bestenliste weiter auf der vierten Position - fünf Poles hinter Vettel. "Meine erste Runde war ziemlich gut. Bislang ist noch niemand an diesem Wochenende bei nassen Bedingungen gefahren. Deshalb geht man auf der ersten Runde meist nicht zu viel Risiko", sagte Hamilton nach seiner starken Leistung auf dem Sepang International Circuit.

Wieder Spitzenklasse im Qualifying: Lewis Hamilton, Foto: Sutton
Wieder Spitzenklasse im Qualifying: Lewis Hamilton, Foto: Sutton

Blockiert? Keine Erinnerung

Doch Hamiltons Run reichte aus, um sich am Ende mit sieben Hundertstelsekunden Vorsprung auf Vettel den ersten Startplatz zu sichern. Mercedes-Teamkollege Rosberg hatte ganze vier Zehntel Rückstand auf die Pole-Zeit. "Meine erste Runde war ziemlich gut", sagte Hamilton. "Ich habe gepusht und war vorne."

Hamiltons Erfolgsgeheimnis: Bauchgefühl. "Die Sache ist: Wenn du zum ersten Mal auf die nasse Strecke fährst, geht es nur darum, sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen", erklärte der zweifache F1-Champion. "Du weißt nicht, wo Aquaplaning auftreten kann und an welchen Stellen es feuchter ist als auf anderen. Deshalb versuchst du es im Bauch zu fühlen - und das ist etwas, bei dem ich bisher nicht so schlecht gelegen habe."

Hamilton setzte zu einer weiteren schnellen Runde an, lief dabei aber auf Rosbergs Silberpfeil auf. Ob sich der Brite behindert fühlte - was wohl zu einem kleinen teaminternen Drama führen würde, wie die Vergangenheit bewiesen hat? Hamilton: "Ich erinnere mich nicht wirklich daran, also offensichtlich nicht. In der Runde lief es erst ganz gut, dann habe ich etwas Zeit verloren. Aber insgesamt war es eine fantastische Leistung des Teams."

Nico Rosberg muss sich mit Startplatz 3 begnügen, Foto: Sutton
Nico Rosberg muss sich mit Startplatz 3 begnügen, Foto: Sutton

Im Q2 drohte das Aus

Dabei hätte es für Hamilton auch ganz anders ausgehen können. Im Q1 fuhr er noch locker an der Spitze, doch im zweiten Abschnitt des Qualifyings wurde es knifflig. Kurz vor dem einsetzenden Regen-Chaos konnten die Piloten im Q2 lediglich eine schnelle Runde fahren. Hamilton steckte im Verkehr fest und rettete sich als Achtplatzierter ins Finale des Zeittrainings. "Er hätte rausfliegen können", räumte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ein. "In der letzten Kurve fuhr er mitten im Verkehr. Aber man sieht: Eine halbe Stunde später steht er auf Pole."

Auch von der restlichen Teamführung gab es Lob für die Performance unter schwierigen Bedingungen. "Fantastisch", jubelte Paddy Lowe. "Wir hatten erwartet, dass die Strecke im Verlauf de Session besser wird. Das ist normal, da das Wasser abläuft. Aber Lewis holte die Pole mit seiner ersten Runde, die eigentlich eine Proberunde hätte sein sollen. Doch es war ein großartiger Run."

Das Ergebnis könnte ein gutes Omen sein für Hamilton, der als Topfavorit auf den Rennsieg gilt. Im vergangenen Jahr fuhren er, Vettel und Rosberg ebenfalls auf die ersten drei Plätze der Startaufstellung. Am Rennsonntag setzte sich Hamilton durch, erzielte die schnellste Rennrunde und feierte seinen ersten Sieg in der Saison 2014.