Um 12:21 Uhr war es zum ersten Mal soweit: Nico Hülkenberg ging mit dem neuen Force India-Boliden für die Saison 2015 erstmals auf die Strecke. Kurios war allerdings, dass Hülkenberg bereits nach einer Runde aufgrund eines Plattfußes Richtung Box schlich. "Ich hatte in Turn 9 plötzlich einen Platten. Ich dachte nur 'Wow, da läuft was nicht gerade.' Gott sei Dank hatten wir wenig Schaden am Unterboden", beschreibt der Emmericher die Szene.

Von diesem Zwischenfall ließ sich das Team allerdings nicht aus der Fassung bringen. Am Nachmittag spulte Hülkenberg in seinem VJM08 77 Runden ab und war nach seinem ersten Arbeitstag, trotz einer Bestzeit von 1:28.412 Minuten und damit der roten Laterne auf dem Zeitentableau, vorsichtig optimistisch. "Es ist gut gelaufen. Wir haben, wenn man es mal auf den Punkt bringt, an einem Nachmittag 77 Runden hingelegt und hätten noch mehr machen können", sagt der 27-Jährige mit Blick auf die roten Flaggen am Spätnachmittag.

Nico Hülkenberg pilotierte erstmalig den neuen Force-India-Boliden, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg pilotierte erstmalig den neuen Force-India-Boliden, Foto: Sutton

Erinnerungen an das Vorgängermodell

"Die Fahrbarkeit ist gut. Einige Bereiche erinnern mich an das Auto vom letzten Jahr. Es fühlt sich nicht wie in komplett anderes Auto an", sagt Hülkenberg über sein neues Arbeitsgerät. "Manche Bereiche sind besser. An manchen Bereichen müssen wir noch arbeiten. Aber ich denke, dass das zu diesem Zeitpunkt eine ganz normale Sache ist." Allerdings betonte der Deutsche nach seiner Jungfernfahrt auch, dass die Ausgangsposition für sein Team ganz und gar nicht ideal sei. Dennoch wolle sich Hülkenberg auf die Zukunft konzentrieren, den verpassten Testauftakt hinter sich lassen und das Beste aus dem restlichen Testtag herausholen.

Für seinen letzten Einsatztag seien mehrere Longruns geplant, gibt Hülkenberg die Marschroute für den Samstag vor. "Wir brauchen jetzt so viele Runden und Kilometer wie möglich, heute war es zwar gut, aber trotzdem braucht so ein Auto Runden, damit es wirklich für das Rennen standfest ist", sagt der der Force-India-Pilot mit Blick auf den Saisonauftakt in Melbourne. "Das ist das Erste um irgendwie Punkte zu kriegen oder um Punkte zu kämpfen. Parallel versuchen wir natürlich so viel möglich über das Auto zu lernen, was die Performance angeht.