Mark Webber und Sebastian Vettel waren zwar viele Jahre Teamkollegen bei Red Bull, zu Freunden entwickelten sie sich aber nie. Stets schwelte zwischen dem Australier und dem Deutschen ein Konflikt, der 2013 beim Großen Preis von Malaysia eskalierte, als sich Vettel den Anweisungen des Teams widersetzte und den führenden Webber attackierte und schlussendlich überholte. Das Manöver ging als Multi21-Affäre in die F1-Geschichte ein.

Mittlerweile haben sowohl Vettels als auch Webber Red Bull den Rücken gekehrt. Während Vettel seit dieser Saison für Ferrari tätig ist, hat sich der Australier gänzlich von der Formel 1 verabschiedet und startet für Porsche auf der Langstrecke. Dennoch verfolgt Webber die Königsklasse weiterhin mit Argusaugen und hat naturgemäß einen besonderen Fokus auf sein Ex-Team sowie seinen Ex-Stallgefährten gerichtet.

"Seb ist kein dummer Junge und hat realisierte, dass er eine neue Motivation braucht. Ich denke, die Entscheidung wurde sehr früh getroffen, vermutlich noch bevor die Saison überhaupt begann", nahm Webber auf Vettels Abschied von Red Bull Bezug, der sich seiner Meinung nach durchaus negativ auf das Team auswirken könnte.

"Der Punkt ist nicht 'Sie werden Vettel nicht vermissen', der Punkt ist, dass er besser woanders hingeht, wo er spürt, dass er mehr aus sich herausgehen kann, wenn er etwas anderes tun und in einer anderen Umgebung sein will", so der 38-Jährige gegenüber der Herald Sun. "Zur Mitte der Saison wird es definitiv eine Frage sein, ob sie etwas von seiner Erfahrung vermissen."

Die Multi21-Affäre stellte den Höhepunkt des Konflikts zwischen Vettel und Webber dar, Foto: Sutton
Die Multi21-Affäre stellte den Höhepunkt des Konflikts zwischen Vettel und Webber dar, Foto: Sutton

Wie gut ist das Auto?

Vettels Nachfolger als Teamleader ist Daniel Ricciardo, von dem Webber eine weitere gute Saison erwartet. "Sein Wissen und seine Erfahrung werden Daniel natürlich helfen", sagte er über seinen Landsmann, der im Vorjahr drei Grand-Prix-Siege feierte.

Dennoch sieht Webber auf Red Bull potenzielle Probleme zukommen. "Es fehlt Red Bull ein wenig an Kontinuität - viele Leute haben das Team verlassen", spielte er auch auf Adrian Newey an, der sich nur mehr bedingt der Formel 1 widmet. "Es wird interessant zu sehen sein, wie gut das Auto technisch über das gesamte Jahr ist, nicht nur am Beginn der Saison."