Das Streckendebüt von McLaren-Honda in Jerez wurde mit großer Spannung erwartet - und fiel am Ende ziemlich ernüchternd aus. Fernando Alonsos Bilanz zum Auftakt der ersten Testfahrten am Sonntag: 6 Runden, 18 Sekunden Rückstand auf Sebastian Vettels Bestzeit. Der brandneue MP4-30 verbrachte den größten Teil des Tages in der McLaren-Garage, drehte mit Abstand die wenigsten Runden. Nur hin und wieder wurde der Turbo-Bolide angefeuert, damit Alonso eine Installationsrunde drehen konnte.

Schlechte Stimmung kam beim zurückgekehrten Spanier allerdings zunächst nicht auf. Ganz im Gegenteil: Alonso war sogar noch zum Scherzen aufgelegt. "Meine Geduld habe ich in den vergangenen fünf Jahren bewiesen - da habe ich also keine Probleme", sagte der zweifache Weltmeister angesichts der langen Wartezeit außerhalb des Autos. Er hatte schon erwartet, dass McLaren mitsamt dem neuen Motorenpartner nicht problemfrei in die neue Saison starten würde.

Verhaltener Auftakt für McLaren-Honda, Foto: Sutton
Verhaltener Auftakt für McLaren-Honda, Foto: Sutton

Ein Tag wie erwartet

"Der Tag lief mehr oder weniger wie erwartet", sagte Alonso. "Natürlich war es ein langsamer Start. Wir haben im vergangenen Jahr gesehen wie schwierig es für andere Teams war, Runden zurückzulegen - vor allem während der ersten Tage. Selbst Red Bull kam nicht über zehn Runden oder so hinaus [im Jahr 2014;d.Red.]." McLaren bleiben nun noch drei Tage Zeit, um die so wichtigen Daten auf der Strecke zu sammeln.

Der erste Einsatz mit Honda-Power in Abu Dhabi beim Test Ende vergangenen Jahres war ebenfalls ziemlich schief gelaufen. An beiden Tagen konnte der McLaren-Testträger mit der Power Unit aus Japan an Bord kaum fahren. "Wir haben heutzutage eine komplexe Technologie in der Formel 1", meinte Alonso. "Wir brauchen Zeit und müssen viele Dinge lernen. Das Design ist ziemlich extrem, aggressiv und auch innovativ. Langsam müssen wir auf jeden Fall etwas herausfinden."

Der MP4-30 läuft noch lange nicht rund, Foto: Sutton
Der MP4-30 läuft noch lange nicht rund, Foto: Sutton

Gute Stimmung trotz Stotter-Start

Trotz der angespannten Lage bei McLaren sei die Stimmung innerhalb des Teams gut, versicherte Alonso. Es sei die absolut richtige Entscheidung gewesen, sich dem McLaren-Projekt anzuschließen und ein Privileg, die erste Runde im Turbo-McLaren gefahren zu sein.

Erst am Montag greift Teamkollege Jenson Button aktiv ins Geschehen ein. "Sechs Runden sind nicht genug, aber innerhalb der Garage sind wir alle gespannt und glücklich", sagte Alonso. "Es gibt noch viel zu tun, aber ich glaube absolut an das Projekt."