Fernando Alonso hat nach seiner Rückkehr zu McLaren noch keinen Meter im MP4-30 zurückgelegt, da machten bereits hartnäckige Wechselgerüchte die Runde. Stein des Anstoßes waren dabei Aussagen von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, wonach im Falle eines Scheiterns der Vertragsverhandlungen mit Weltmeister Lewis Hamilton mit Alonso bereits eine adäquate Alternative zur Verfügung stünde.

Da Hamilton nach wie vor ohne Cockpit für 2016 dasteht, schritt nun McLaren-Boss Ron Dennis höchstpersönlich ein, um weiteren Abwanderungs-Spekulationen um Alonso einen klaren Riegel vorzuschieben. "Fernando hat einen Dreijahresvertrag mit uns und wird diesen erfüllen. Es gab bei McLaren noch nie leistungsbezogene Ausstiegsklauseln und das haben wir natürlich auch bei Fernando so beibehalten", gestand der Brite gegenüber der BBC.

Auch Dennis vor Abgang? Klares Dementi

Im Klartext bedeutet dies: Selbst im Falle einer Katastrophensaison für McLaren Honda bestünde für Alonso keine Möglichkeit, das Team ohne Zustimmung der Chefetage zu verlassen. Wie auch bei Ferrari müsste der Spanier, der seinen dritten Weltmeistertitel als klares Ziel ausgegeben hat, dann auf eine vorzeitige Auflösung seines Kontrakts hoffen.

Auch Dennis selbst musste jedoch Fragen hinsichtlich seiner eigenen Zukunft bei McLaren beantworten. Nachdem der Engländer erst im Vorjahr zurückgekehrt war um Martin Whitmarsh zu beerben, rankten sich bereits wieder Spekulationen um einen möglichen Abgang.

Ron Dennis dementierte Gerüchte um eine mögliche Enthebung seines Amtes, Foto: Sutton
Ron Dennis dementierte Gerüchte um eine mögliche Enthebung seines Amtes, Foto: Sutton

Wie Bernie Ecclestone bereits im Dezember verriet, habe Dennis - der 25% der McLaren Technology Group sein eigen nennt - versucht, der Mumtalakat Holding Company des Staats Bahrain deren 50% Anteile an McLaren abzukaufen. Er habe diese zwar bereits de facto übernommen und sich so zum Mehrheitseigner gemacht, jedoch stünde die vollständige Auszahlung an Mumtalakat noch aus.

Keine Konsequenzen für Dennis

"Die Bahrainis haben jetzt nichts mehr mit dem Rennteam zu tun. Sie haben ihre Anteile wieder an Ron verkauft", hatte Ecclestone gegen Ende des letzten Jahres verlautbaren lassen. Jedoch sprach er ebenso vom Druck auf Dennis: "Er muss sie zu einem bestimmten Zeitpunkt bezahlen. Wenn er nicht zahlt, dann fallen die Anteile natürlich wieder an sie zurück".

Und Insidern zufolge hänge Dennis Job nun genau an diesem Detail: Treibt er das Geld für die Ausbezahlung der 'Bahrainis' nicht auf, müsse er bei McLaren nach nur einem Jahr wieder seinen Hut nehmen. Dennis dementierte dies gegenüber der BBC jedoch vehement: Es gibt weder eine Deadline für mich noch drohen mir Konsequenzen, sollte ich das Geld nicht auftreiben."

Ebenfalls dementierte Dennis, dass Mumtalakat nun nichts mehr mit McLaren zu tun habe. "Alle Aktionäre haben dieselben Werte und Vorstellungen und unterstützen meine Initiative. Wir wollen die McLaren Company ausbauen, ohne jedoch die Interessen des Formel-1-Teams darunter leiden zu lassen. Alle Aktionäre werden an Bord bleiben, es sollen nur Strukturen und Verantwortlichkeiten verändert werden."