"Jeder, der in die Formel 1 kommt, muss entscheiden, ob er nur teilnehmen oder auch konkurrenzfähig sein will. Diese finanzielle Dynamik ist sehr schwierig, weil es vier Mal so teuer ist, konkurrenzfähig zu sein, anstatt nur teilzunehmen", nahm McLaren-Boss Ron Dennis Stellung zur Finanz-Diskussion der Formel 1. "Unweigerlich begehen die teilnehmenden Teams den Fehler, sich zu weit zu strecken, um konkurrenzfähig zu sein und dabei bringen sie sich selbst in finanzielle Schwierigkeiten."

Grund dieser Aussagen ist die aktuelle Schieflage der kleineren Formel-1-Teams. Marussia und Caterham mussten bereits Insolvenz anmelden, Sauber, Force India oder Lotus straucheln ebenfalls. Dieser Punkt steht ganz oben auf der Agenda des Treffens der Strategiegruppe am Donnerstag in Genf.

Für Dennis ist klar, dass gewisse Bereiche der Formel 1 dringend Änderungen bedürfen. Sich Hals über Kopf aber in neuerliche Regeländerungen zu stürzen, ist für den Briten aber der komplett falsche Weg. "Nichts ist sicherer, als dass die Kosten sinken werden und sich die Performance ausgleichen wird, wenn man Regeln jetzt in Ruhe lässt", erinnerte Dennis.

Der McLaren-Mann verglich die Formel 1 mit einem Zirkus, der gemeinsam durch die Welt reisen würde. Alle Teammitglieder kennen sich untereinander und sind gewissermaßen eine große Familie. "Natürlich sind wir alle erbitterte Konkurrenten, aber gleichzeitig schauen wir aufeinander. Diese Situation ist komplex", fuhr Dennis fort. Der McLaren-Boss sieht die einzige Chance darin, die Zukunft langsam und sorgfältig zu verändern. "Du kannst nicht sofort jemandes Probleme lösen, aber wir können versuchen, mitzuarbeiten, weil es nur als Kollektiv funktioniert."

Gleichzeitig möchte Dennis die Verantwortung nicht alleine auf das Kollektiv abschieben, sondern nimmt auch die Teams selbst in die Pflicht. "Es ist einfach. Niemand zwingt dich, in die Formel 1 zu gehen. Du gehst mit offenen Augen in die Formel 1 und es gibt viele Regeln bezüglich der Technik, des Sports und natürlich der kommerziellen Aspekte." Diese Regeln würden für alle gelten und müssten verstanden werden. "Du musst dich mit dieser Herausforderung arrangieren und gleichzeitig gibt es nichts Mysteriöses daran - du weißt, auf was du dich einlässt."