Grand Prix von Singapur 2012, Runde 23: Lewis Hamilton rollt in Führung liegend mit einem Getriebedefekt aus. Der Engländer, der das Rennen von der Pole Position startete, muss seine Siegchancen in der hellerleuchteten Nacht nach nur einem Renndrittel begraben.

Für den Mercedes Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda war das sportliche Pech Hamiltons der reinste Glücksfall. Zu diesem Zeitpunkt tobte bereits der Kampf zwischen Mercedes und McLaren um die Dienste von Hamilton.

Niki Lauda kämpfte lange um die Anstellung Lewis Hamiltons bei Mercedes, Foto: Sutton
Niki Lauda kämpfte lange um die Anstellung Lewis Hamiltons bei Mercedes, Foto: Sutton

McLaren wollte den Champion des Jahres 2008 unbedingt halten und legte ihm laut Lauda sogar schon einen Vertrag vor. "Ich habe ihn angesprochen und gefragt, ob wir uns am Rennsonntag unterhalten könnten", verriet Lauda nnun im österreicherischen Radio. Hamilton habe ihn nach einer morgendlichen Textnachricht nach der Fahrerparade ignoriert, sodass Lauda die Verpflichtung des Engländers in ärgster Gefahr gesehen habe.

Höhere Mächte angerufen

Also habe der dreimalige Weltmeister versucht, während des Rennens, das Hamilton souverän anführte, eine höhere Gewalt anzurufen. "Ich habe mir gesagt: Lieber Gott, wenn du mir nur einmal helfen möchtest, dann lass den McLaren ausscheiden. Das habe ich zwei Mal gedacht und dann schied er aus."

"Im Anschluss daran bombardierte ich Lewis [Hamilton] mit Textnachrichten. Drei Wochen später haben wir die Verträge unterzeichnet", denkt der Österreicher zurück.

Der Weltmeister der Saison 2014 kam, nach Meinung von Lauda, aufgrund des technischen Defekts zum derzeitigen Branchenprimus. "Das war das wichtigste Teil im Puzzle. Deshalb sind wir dieses Jahr so stark gewesen."