Zufriedene Gesichter bei der FIA: Die für die Saison 2014 neu ins Leben gerufene 5-Sekunden-Strafe war aus Sicht der Verantwortlichen ein voller Erfolg. Demnach habe diese kleine aber feine Anpassung des Reglements eine fairere und angemessenere Bestrafung der Piloten bei Verstößen ermöglicht. Zuvor sei den Stewards bei grenzwertigen kleineren Vergehen oftmals keine andere Wahl geblieben, als die Fahrer mit überzogenen Sanktionen - wie beispielsweise einer Durchfahrtsstrafe - zu belegen. Auch die Entscheidungsgeschwindigkeit sei dadurch deutlich gestiegen.

"Aus Sicht der FIA und der Stewards war die Einführung der 5-Sekunden-Strafe wahrlich ein Segen. Wo wir früher oftmals nur ein zu hartes Strafmaß auch bei kleineren Vergehen verhängen konnten, blieb uns nun deutlich öfter die Möglichkeit angemessener kleiner, aber spürbarer Sanktionen", verriet Formel-1-Steward Garry Connelly. Während ein Pilot im Falle einer milden Bestrafung 'lediglich' fünf Sekunden vor seinem eigentlich Boxenstopp in Ruhe verharren muss, oder diese nach Zieldurchfahrt auf seine Endzeit aufaddiert bekommt, betrug der Zeit- und Platzverlust bei einer Durchfahrtsstrafe zuvor oft (unangemessen) ein Vielfaches.

Schnellere und fairere Bestrafungen gut für alle Seiten

"Wir hatten zuvor eigentlich nur die Möglichkeiten einer Verwarnung oder einer Durchfahrtsstrafe zur Verfügung, und diese Spanne war einfach zu groß. Ich denke, auch die Piloten sind weitestgehend froh darüber, dass wir die Strafenpalette um diese Zwischenstufe erweitert haben", führte Connelly weiter aus. Auch die Entscheidungsgeschwindigkeit sei durch diese Neueinführung erheblich gestiegen:

"Unser Präsident Jean Todt hat gefordert, dass im Falle von Vergehen schneller fällige Strafen verhängt werden", offenbarte Connelly. "Dadurch, dass wir nicht immer entscheiden mussten, einem Fahrer das Rennen durch eine Durchfahrtsstrafe zu zerstören oder ihn mit einer Verwarnung eventuell zu milde davon kommen zu lassen, haben wir auch diese Vorgabe sehr gut umgesetzt."

Laut Vorgabe Todts sollte im Idealfall innerhalb von zwei bis drei Rennrunden nach einem Vorfall stets eine Entscheidung der Stewards feststehen. "Die 5-Sekunden-Strafe fand sehr häufig Anwendung, denn sie ist ein idealer Kompromiss und wir mussten nicht lange überlegen. Immer können wir sie natürlich nicht anwenden, denn manchmal ist es eben der Fall, dass wir Fahrer verhören und Beweise sammeln müssen. Dann haben wir Entscheidungen auch oftmals auf nach Rennende verschoben", erklärte Connellly.