Geboren am 1. September 1994 im spanischen Madrid, war bei Carlos Sainz Junior eine Karriere im Motorsport regelrecht zu erwarten. Sein Vater Carlos Sainz Senior nahm zwischen 1987 und 2005 an 196 Rallyes der Rallye-Weltmeisterschaft teil, siegte 26 Mal und stand insgesamt fast 100 Mal auf dem Podium. Dabei sicherte er sich 1990 und 1992 zwei WRC-Titel. Seine Rallye-Leidenschaft führte unweigerlich zu Teilnahmen an der Rallye Dakar, die er 2010 auch gewinnen konnte.

Carlos Sainz jr. wurde also schon mit Benzin im Blut geboren und teilte die Leidenschaft seines Vaters von Kindesbeinen an. Anders als sein Vater wählte er aber nicht den Weg auf losen Untergrund, sondern favorisierte Formel-Fahrzeuge.

In Abu Dhabi testete Sainz einen Red Bull, Foto: Sutton
In Abu Dhabi testete Sainz einen Red Bull, Foto: Sutton

Sein Talent stellte Sainz Junior früh unter Beweis. Nach seinem Karrierebeginn im Kartsport 2005 wurde er 2008 bereits Vizemeister der spanischen und Meister der asiatisch-pazifischen KF3-Meisterschaft. 2010 wechselte er in den Formelsport und belegte in seiner Debütsaison der europäischen Formel BMW den vierten Platz.

Im Folgejahr fuhr er in der nordeuropäischen Formel Renault bereits seinen ersten Meistertitel im Formelsport ein. Mit guten Ergebnissen arbeitete sich der 20-Jährige weiter in den Formelklassen nach oben, bis er 2013 parallel in der GP3 und der Formel Renault 3.5 startete. In seinem zweiten Jahr in der Formel Renault 3.5 überzeugte er im Team DAMS mit einigen Siegen und sicherte sich mit dem Meistertitel den Schritt in die Formel 1. Sainz trug sich 2014 als jüngster Meister der Geschichte der Formel Renault 3.5 ein.

In der Formel Renault 3,5 wurde Sainz in diesem Jahr Meister, Foto: WS by Renault
In der Formel Renault 3,5 wurde Sainz in diesem Jahr Meister, Foto: WS by Renault

Als Geschenk für seinen Meistertitel erhielt Sainz die Gelegenheit, in Abu Dhabi an den Abschlusstests der Formel 1 in einem Red Bull RB10 teilzunehmen. Das waren aber nicht die ersten Gehversuche des Spaniers in der Königsklasse. 2013 nahm er für Toro Rosso an den Young Driver Tests teil. Bereits damals hinterließ er einen bleibenden Eindruck bei Teamchef Franz Tost. "An diesem Tag hat er mich und die Ingenieure mit seiner reifen Herangehensweise und seinem Speed wirklich überrascht", schilderte Tost.

Bereits Ende 2013 galt Sainz jr. als einer der Kandidaten auf einen Sitz bei Toro Rosso. Damals entschieden sich die Verantwortlichen für Daniil Kvyat. Durch dessen Beförderung bekam Sainz seine große Chance. Am 28. November gab Toro Rosso bekannt, dass der 20-Jährige im kommenden Jahr Teamkollege des bisher jüngsten Formel-1-Piloten Max Verstappen sein wird.