Erst zum zweiten Mal in seiner Formel-1-Karriere schloss Kimi Räikkönen eine Saison ohne Podiumsplatz ab. Das Finale in Abu Dhabi war ein Spiegelbild des gesamten Jahres, der Finne mühte sich mit seinem Ferrari-Boliden zwar redlich, kam schlussendlich nicht über den zehnten Platz hinaus. "Das Auto hat sich nicht schlecht verhalten, aber es hat einfach die Rundenzeit gefehlt, ich war nicht in der Lage auf den Geraden anzugreifen", klagte der Iceman. "Wir haben ein schwieriges Rennen erwartet und so kam es auch."

Naturgemäß hatte sich Räikkönen seine Rückkehr zu Ferrari anders vorgestellt, allzu lange wollte er sich mit der miserablen Saison aber gar nicht befassen. "Wenn man nicht um die Weltmeisterschaft kämpft, macht es keinen Unterschied, ob man 5. oder 15. ist", gab der Champion von 2007 zu Protokoll. Selbstredend sei es nicht schön gewesen, zumeist hinterherzufahren, aber so sei es nun einmal gewesen, zuckte er mit den Schultern. "Ich habe 100% Glauben an die Leute, dass wir den Turnaround schaffen und die Dinge besser machen können", gab er sich zuversichtlich. "Das Team will nicht erneut in dieser Position sein."

Räikkönen wusste von Anfang an, dass es 2014 hart werden würde, da der F14 T nicht zu seinem Fahrstil passte. "Ich habe so etwas mit Ferrari schon einmal erlebt", erinnerte er an seine erste Amtszeit in Maranello. "Wir haben einen klaren Plan, was wir tun müssen, damit Ferrari dorthin zurückkommt, wo es sein sollte", hielt der Finne fest. "Ich habe das Gefühl, dass die Änderungen, die innerhalb des Teams gemacht wurden, große Verbesserungen bringen werden." Es gelte, das Beste aus der schwierigen Situation zu machen und aus ihr zu lernen. "Es gab auch einige gute Dinge, aber das Endergebnis ist schlecht", meinte Räikkönen. "So ist das eben."

Räikkönen hofft, dass der 2015er-Ferrari konkurrenzfähiger sein wird, Foto: Sutton
Räikkönen hofft, dass der 2015er-Ferrari konkurrenzfähiger sein wird, Foto: Sutton

Noch nicht mit Vettel gesprochen

Ferrari blieb zum ersten Mal seit 1993 ohne Rennsieg und belegte in der Konstrukteurs-Wertung lediglich den enttäuschenden vierten Platz. Dafür, dass es beim italienischen Traditionsrennstall bald wieder aufwärts geht, soll nicht zuletzt Räikkönens Kumpel Sebastian Vettel sorgen. Der vierfache Champion unterschrieb einen Dreijahresvertrag und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum. "Wir haben noch nicht über nächstes Jahr besprochen, weil wir die Saison erst beenden mussten", verriet Räikkönen, sich mit Vettel noch nicht über die zukünftige Zusammenarbeit ausgetauscht zu haben. "Wenn alles wieder losgeht, werden wir die Dinge besprechen und hoffentlich dort sein, wo wir als Team sein sollten."

Trotz der kargen Saison hatte Teamchef Marco Mattiacci für seine Piloten einige warme Worte über. "Unsere Fahrer haben heute wieder gezeigt, dass sie kämpfen können", betonte der Italiener. Ferrari habe den Fokus bereits früh auf den 2015 gerichtet, um ein konkurrenzfähiges Auto auf die Beine zu stellen, weshalb das vorrangige Ziel darin bestanden habe, so viele Daten wie möglich zu sammeln, um unter dem neuen Reglement zu lernen. "Wir werden für 2015 bereit sein, aber es ist absolut frustrierend und es war eine schwierige Saison", gab Mattiacci zu. "Aber ich schaue immer auf die positive Seite. Es war nicht einfach die Motivation hochzuhalten. Es war ein herausfordernder Job, aber das Team hat den Ferrari-Geist beibehalten."