Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg - dieses Duell beherrscht die F1-Saison 2014. "Nico ist außergewöhnlich gut gefahren. Er ist ein echter Profi. Lewis ist möglicherweise schneller. Er ist hungrig und in gewisser Weise spektakulärer. Nico ist hingegen disziplinierter, kontrolliert seine Emotionen besser. Sie sind wie Ying und Yang. Es ist eine faszinierende Saison", schwärmte David Coulthard im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Drei Rennen vor Saisonende führt Hamilton die WM 17 Punkte vor seinem Teamkollegen an. Wenn es um das fahrerische Talent des Briten geht, sind sich Experten, Fans und Gegner einig. Sein Charakter polarisiert hingegen die Massen, dessen ist sich Hamilton durchaus bewusst. Mit Blick auf die Vergangenheit würde er einiges ändern. "Es gibt immer Dinge, die man im Nachhinein gerne auf eine andere Weise gesagt hätte. Manchmal wünscht man sich, dass man in einer gewissen Situation anders reagiert hätte", verriet der Brite.

Die Leuten würden dabei vergessen, dass er auch nur ein Mensch ist - ein Mensch, der permanent vor den Kameras steht. "Ich habe ständig eine Kamera direkt in meinem Gesicht. Dann wird über jedes Stirnrunzeln und jeden Satz, den ich sage, eine Geschichte geschrieben. Ich muss also immer konzentriert und ernst bleiben. Das ist nicht einfach. Damit bin ich nicht immer richtig umgegangen", räumte Hamilton ein. Nach dem Russland GP regten sich beispielsweise viele Fans darüber auf, dass er seine Kappe bei der russischen Nationalhymne aufbehielt. Andere wiederum fanden, dass Hamilton Putin und Russland zu viele Rosen streute.

Fan-Liebling Hamilton, Foto: Mercedes AMG
Fan-Liebling Hamilton, Foto: Mercedes AMG

Nicht jeder muss mich mögen

Doch von solch kritischen Stimmen lässt er sich schon lange nicht mehr aus der Fassung bringen. "Es stört mich nicht, wenn mich jemand nicht mag. Das ist seine Meinung", erklärt der Weltmeister von 2008 gegenüber Motorsport-Magazin.com. Der Mercedes-Pilot trägt eben sein Herz auf der Zunge. "Absolut! Das bringt mich ja auch immer mal in Schwierigkeiten..." Für Coulthard ist es genau das, was seine Faszination ausmacht. "Mich überrascht, dass die Fans nicht so sehr hinter Nico stehen wie hinter Lewis. Lewis ist schon länger dabei und hat schon eine WM gewonnen, aber ich hätte gedacht, dass Nico nach seiner Zeit an der Seite von Michael Schumacher die Fans mehr hinter sich gebracht hätte", erzählte Coulthard.

Das beste Beispiel von Fan-Liebe ist nach Ansicht des Ex-F1-Piloten Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen. "Kimi sagt nichts, aber die Fans lieben ihn. Wenn du Kimi kritisierst, fallen sie über dich her! [macht Würgegeräusche] Er ist für sie unantastbar. Dabei ist er niemand, der viel mit anderen kommuniziert. Man kann Popularität auch künstlich schaffen. Einige Leute sind beliebt, andere sind für die Öffentlichkeit nicht so stimulierend. Lewis ist viel emotionaler als Nico. Aber vielleicht machen ihn diese Emotionen so gut", meinte der Schotte.

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