Konstrukteursweltmeister sind sie schon, jetzt geht es für die Mercedes-Piloten ans Eingemachte. Lewis Hamiltons und Nico Rosbergs Kampf um den prestigeträchtigen Fahrertitel geht in die finale Phase. Dank seines vierten Sieges in Folge bei der Premiere des Russland Grand Prix' führt Hamilton zurzeit mit 17 Punkten so deutlich wie nie vor seinem deutschen Teamkollegen.

Von einer Vorentscheidung will Hamilton allerdings nichts wissen. Ein Ausfall oder die doppelten Punkte beim Saisonfinale in Abu Dhabi können das Pendel komplett in die andere Richtung schlagen lassen. Trotzdem wirkt der Brite entspannt, lässig, spaziert mit Sonnenbrille durch das Fahrerlager. Alles aufgesetzte Coolness?

In Sochi protzte der WM-Leader vor seinem eigenen Boss nun sogar mit einer dicken Goldkette. "Sie ist komplett aus Gold und wiegt ein ganzes Kilogramm!", versicherte Hamilton Niki Lauda. Den Österreicher störte Hamiltons Bling-Bling-Auftritt wenig. "Wir haben eben einen normalen Fahrer, und einen, der ein bisschen anders ist", zitiert der Kölner Express den Motorsportberater.

Emotionen als Quelle der Kraft

Warum der als akribische Arbeiter, keine Ablenkung zulassende Österreicher, das so locker sieht? Ganz einfach: Er weiß genau, dass Lewis' Leistung stimmt. Solange der Brite allen anderen um die Ohren fährt, kann er abseits der Strecke tun und lassen, was er will.

Zumal genau das sogar Hamilton große Stärke ausmachen könnte: "Einige Leute sind beliebt, andere für die Öffentlichkeit nicht so stimulierend. Lewis ist viel emotionaler als Nico. Aber vielleicht machen ihn diese Emotionen so gut!", spekuliert David Coulthard im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Nico ist außergewöhnlich gut gefahren. Er ist ein echter Profi. Lewis ist möglicherweise schneller. Er ist hungrig und in gewisser Weise spektakulärer. Sie sind wie Ying und Yang", sagt Coulthard.

Ying und Yang - Nico Rosberg und Lewis Hamilton, Foto: Sutton
Ying und Yang - Nico Rosberg und Lewis Hamilton, Foto: Sutton

Lewis Hamilton sieht das ganze Medientrara um seine Person sowieso ganz anders: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Großteil der Menschen, die ich in meinem Leben getroffen habe und die mit mir mehr als 20 Sekunden verbracht haben, erkennen, dass ich ein ganz normaler Kerl bin", sagte Hamilton jüngst in einem Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com.

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