Sauber hat den Freitag beim Formel-1-Premierenwochenende in Russland genutzt, um seinem russischen Testpiloten Sergey Sirotkin die Chance zu geben, sein Können vor heimischem Publikum zu zeigen. Bislang war der junge Russe nur bei Testfahrten in Bahrain zum Einsatz gekommen.

Umso mehr freut sich Sirotkin, sich nun unter Wettbewerbsbedingungen zu präsentieren und den Sauber anstelle von Esteban Gutierrez zu pilotieren: "Ich habe schon in Bahrain gespürt, dass ich definitiv bereit für die Formel 1 bin. Aber das war kein richtiger Run. Hier hatte ich eine viel bessere Gelegenheit mich zu messen."

"Zugegeben, ich war ein bisschen überrascht, dass es leichter war und ich näher dran war, als ich gedacht hatte. Ich fühle mich mehr als bereit. Ich brauche nur eine Chance", übt sich Sirotkin in Eigen-PR. Längst gibt es Stimmen im Fahrerlager, die seinen Einsatz als Eintagsfliege abstempeln. Als letztes Relikt eines alten Vertrages.

Sirotkin bei den Bahrain-Testfahrten Anfang des Jahres, Foto: Sutton
Sirotkin bei den Bahrain-Testfahrten Anfang des Jahres, Foto: Sutton

Grosjean geschlagen

Tatsächlich machte der Russe seine Sache gut. Nur vier Zehntel fehlten ihm am Ende der Session auf Teamkollege Adrian Sutil. Mit Romain Grosjean ließ Sirotkin sogar einen Lotus hinter sich.

Doch wie stehen die Chancen, ein Stammcockpit in der Königklasse zu ergattern? Viel weiß Sirotkin noch nicht: "Wir arbeiten daran, ein Cockpit für nächstes Jahr zu bekommen. Noch kann ich nichts Offizielles bekannt geben", erklärt der Russe.

Motorsport-Russland ist erwacht

Bis dahin freut er sich erstmal über die neue Beliebtheit des Formel-Sports in seiner Heimat. "Motorsport ist in Russland auf dem Vormarsch und mit diesem Wochenende haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Es hilft, die Leute aufmerksam zu machen und sie für Motorsport zu begeistern", sagt Sirotkin.