Für Toro Rosso steht in Sochi ein ganz besonderes Wochenende an, denn mit Daniil Kvyat stellen sie den einzigen russischen Fahrer im Feld. "Ich bin mir sicher, dass viele Augen auf mich gerichtet sein werden, aber ich bin bereit dafür und werde es in gewisser Weise genießen. Ich werde einfach nur meine übliche Arbeit leisten: das Beste, was ich kann", zeigte sich Kvyat von der zu erwartenden Kulisse unbeeindruckt.

Nachdem er am vergangenen Wochenende als Nachfolger von Sebastian Vettel bei Schwesterteam Red Bull bekannt gegeben wurde, sei er besonders motiviert, in den letzten vier Rennen für Toro Rosso alles zu geben. "Ich komme nicht oft nach Russland zurück, daher bin ich sehr aufgeregt, endlich in meinem Heimatland vor den russischen Fans zu fahren", erklärte er. "Ich bin mir sicher, dass es ein sehr großes und spannendes Event wird."

Teamkollege Jean-Eric Vergne reist zum allerersten Mal nach Russland. Da er gerne neue Länder entdecke, freue er sich schon auf die Reise. "Die Strecke sieht interessant aus, sie hat etwas von einem Straßenkurs und das bedeutet, dass sie unserem Auto liegen könnte", sagte er. Der Freitag werde besonders spannend, da die Ingenieure nur auf Basis der Simulatorarbeit der Fahrer ein erstes Setup erstellen werden. "Es wird also etwas Rätselraten geben, vor allem wenn es um den Abbau geht, den wir von den mittelharten und weichen Pirelli-Reifen erwarten können."

Sich an die neue Strecke zu gewöhnen wird dagegen kein Problem sein, meinte Vergne. "Ich genieße es, eine neue Strecke kennen zu lernen und normalerweise sind wir nach der ersten Session bei der Musik und bereit, den Rest des Wochenendes anzugehen."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Dass Vergne der Straßenkurs-ähnliche Charakter der Strecke zuversichtlich stimmt, ist nur verständlich. Schließlich lieferte er beim letzten Stadtrennen in Singapur eine grandios beherzte Fahrt ab. Eine weitere solche Leistung könnte ihm vielleicht noch die eine oder andere Tür für die nächste Saison öffnen. Kvyats Zukunft ist gesichert, dennoch will auch er sich keine Blöße geben und das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen. Jetzt hat er mehr denn je die Chance, zu beweisen, wie cool und abgebrüht er ist. (Annika Kläsener)