Es war keine sonderlich große Überraschung, dass Williams in Monza bekanntgab, auch die Saison 2015 mit Felipe Massa und Valtteri Bottas zu bestreiten. Dies bedeutet jedoch auch, dass Susie Wolff, die bereits zwei Mal im Rahmen des Freitagstrainings zum Einsatz kam, weiterhin keine Chancen auf ein Renncockpit beim britischen Traditionsrennstall hat. Die Britin rechnete aber ohnehin nie wirklich damit, zur Stammpilotin aufzusteigen.

"Ich bin sehr ehrgeizig, aber auch realistisch. Felipe und Valtteri haben in diesem Jahr einen super Job gemacht und es war klar, dass sie bleiben werden", sagte Wolff gegenüber Sport 1. Ihr großes Ziel bleibt allerdings, einen Grand Prix zu bestreiten, wenngleich sie weiß, dass dies ein äußerst schwieriges Unterfahren wird.

"Ja, ich habe immer gesagt, dass das mein Ziel ist. Mein Ziel ist es aber auch in der Formel 1 zu bleiben. Es gibt so viele gute Fahrer, die um eine Chance in der Formel 1 kämpfen. Ich muss schauen, dass ich meinen Platz verteidige", betonte Wolff. "Wenn ich für ein einzelnes Rennen kämpfen würde, müsste ich vielleicht woanders hingehen. Aber das tue ich nicht, da ich sehr stolz bin, ein Teil von Williams zu sein. Und ich will bei diesem Team bleiben."

Somit kommt für die 31-Jährige kein Wechsel zu einem anderen Rennstall in Frage, nur um womöglich einmal im Renncockpit zu sitzen. "Ich bin oft im Paddock und ich weiß, wo es Möglichkeiten gibt und wo nicht. Und ich sehe derzeit keine andere gute Chance für mich", gibt sie sich realistisch. "Wir haben mit Williams dieses Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht und unser Ziel ist es, bald wieder um die Meisterschaft zu kämpfen. Wenn ich dann ein Teil dieses Erfolgs sein könnte, wäre ich sehr glücklich."

Susie Wolff bei einem ihrer Trainingseinsätze, Foto: Sutton
Susie Wolff bei einem ihrer Trainingseinsätze, Foto: Sutton

Viele Gründe für den Aufschwung

Dafür, dass Williams in dieser Saison wiedererstarkt ist und mit Ferrari um den dritten Platz in der Konstrukteurs-Wertung kämpft, gibt es laut Wolff mehrere Gründe. "Im letzten Jahr waren wir nicht konkurrenzfähig, haben dafür aber früher mit dem neuen Auto begonnen. Den größten Schritt nach vorne haben wir sicherlich mit dem Wechsel zu den Mercedes-Benz-Motoren gemacht, da hat das Team genau die richtige Entscheidung getroffen", erklärte sie.

Zudem habe sich der Traditionsrennstall personell verstärkt, etwa mit Pat Symmonds, Rob Smedley oder auch Jakob Andreasen, der von Force India kam. "Wir sind auf der Strecke wieder schnell geworden und die Ergebnisse sind gekommen. Außerdem haben wir zwei sehr, sehr gute Fahrer", streute Wolff ihren Teamkollegen Rosen. "Ich glaube Valtteri hat bewiesen, dass er ein zukünftiger Weltmeisterkandidat ist. Dazu hat Felipe von Ferrari viel Erfahrung mitgebracht."