Der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel und der Champion von 2007, Kimi Räikkönen, leiden in dieser Saison ganz besonders unter dem neuen Technischen Reglement. Vettel kann bis zu diesem Zeitpunkt nicht die Pace seines neuen Teamkollegen Daniel Ricciardo mitgehen. Auch Kimi Räikkönen kommt nicht mit dem Paket der Scuderia zurecht.

Mark Webber, der Ende des vergangenen Jahres sein Cockpit beim Red Bull räumte, witzelte, dass das Pech jetzt Vettel verfolge und der Champion sein"verfluchtes" Auto bekommen habe.

Die beiden ehemaligen Teamkollegen hatten seit 2009 ein eher gespanntes Verhältnis bei Red Bull, was sich durch zahlreiche Zwischenfälle, wie die Kollision in Istanbul 2009, weiter verschärfte. Trotzdem will Webber nicht auf den Zug der Kritiker aufspringen, die 2014 den "wahren" Vettel gesehen haben wollen.

Fehlendes Gefühl für neue Fahrzeug-Generation?

Auf die Frage, warum Vettel solche Probleme mit der aktuellen Formel 1 habe, antwortete Webber: "Es ist unmöglich, genaue Gründe zu nennen, mit großer Wahrscheinlichkeit sind es Kleinigkeiten zwischen Fahrer und Auto."

"Es ist außerdem offensichtlich, dass Seb [Vettel] und Kimi [Räikkönen] nicht das richtige Gefühl für das Fahrzeug entwickeln konnten, während Daniel [Ricciardo] beispielsweise sehr gut mit der neuen Generation von Autos zurechtkommt", so Webber weiter.

Webber sieht bei Vettel und Räikkönen zwei grundsätzliche Probleme: "Sie haben beide kein Gefühl für das Auto entwickelt und zudem schaffen sie es nicht, dieses optimal abzustimmen. Das ist natürlich nicht einfach, vor allem wenn du dann anfängst, immer weiter darüber nachzudenken und zu grübeln."

Räikkönen als Opfer der Gewohnheit

Mark Webber ist froh in diesem Jahr nicht mehr im F1-Cockpit zu sitzen., Foto: Sutton
Mark Webber ist froh in diesem Jahr nicht mehr im F1-Cockpit zu sitzen., Foto: Sutton

Bei Räikkönen sieht der Aussie die Probleme speziell in der Gewohnheit. Der Finne ist seit 2001 mit dreijähriger Unterbrechung in der Formel 1 und ist sowohl mit V10 als auch mit V8 Motoren gefahren - nun eben mit den ungeliebten V6-Turboaggregaten. "Wenn man zehn, zwölf Jahre fast immer die gleichen Motoren fährt, dann gewöhnt man sich daran. Jetzt fährt er ein gänzlich neues Konzept und hat selbstverständlich Probleme", so Webber.

Der Porsche-Werksfahrer glaubt deswegen an die Stärke der jungen Fahrer. "Wenn man weniger Erfahrung hat und dann eine solche Zäsur wie dieses Jahr stattfindet, dann tun sich die jüngeren Fahrer deutlich leichter. Sie müssen sich nicht so radikal umstellen", versucht Webber die Leistungen der Jungspunde einzuordnen. "Also habe ich zur richtigen Zeit aufgehört", schließt er mit einem Lachen.